Wiener Börse

ATX schließt im Minus

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Draghi-Gerüchte und gesenkte Wachstumsprognose der EU belastet.

Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 7,56 Punkte oder 0,34 Prozent auf 2.213,32 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund drei Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.210 Punkten.

Marktteilnehmer verwiesen auf am Nachmittag aufgekommene Gerüchte, dass einige Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) den Kurs des EZB-Präsidenten Draghi für unangebracht hielten. Aber auch die gesenkte Konjunkturprognose der EU-Kommission trübte die Stimmung an den Märkten ein, kommentierten Händler. Diese erwartet für 2015 in der Eurozone nun nur mehr 1,1 Prozent Wachstum - nach einer Prognose von 1,7 Prozent im Frühjahr.

Die am Vormittag veröffentlichten Daten zu den Erzeugerpreisen aus der Eurozone lieferten dagegen keine nennenswerten Impulse. Die Preise sind im September unerwartet um 0,2 Prozent zum Vormonat gestiegen. Volkswirte hatten mit einer Stagnation der Preise gerechnet.

In Wien rückten AMAG nach Vorlage von Zahlen in den Blickpunkt. Nach neun Monaten hat die Aluschmiede weniger Gewinn erzielt. Das operative Ergebnis (EBIT) sank auf 46,2 Mio. Euro, nach 60,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis nach Ertragssteuern ging auf 44,9 Mio. Euro zurück, nach 49,8 Mio. Euro. Jedoch wurde wegen der Verbesserung des Aluminiummarktes die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr angehoben.

Die Analysten der Baader Bank sprachen von soliden Quartalszahlen der AMAG. Diese seien vor allem durch einen höheren durchschnittlichen Aluminiumpreis gestützt worden, so die Experten. Die Titel der AMAG zogen bis Handelsschluss um 0,25 Prozent auf 26,06 Euro an.

Dagegen fielen die Titel der voestalpine um 0,92 Prozent auf 31,90 Euro. Der Stahlkonzern wird am morgigen Mittwoch seine Halbjahreszahlen vorlegen. Analysten prognostizieren ein knappes Minus beim Umsatz, jedoch leichte Steigerungen bei den operativen Ergebnissen und beim Nettogewinn.

Am Donnerstag stehen dann unter anderem die Neunmonatsergebnisse der OMV an. Die Aktien gaben 1,10 Prozent auf 26,64 Euro ab. Auch die Papiere des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann verloren klare 1,90 Prozent auf 68,67 Euro.

Wienerberger schlossen um 1,28 Prozent leichter bei 9,76 Euro. Die Wertpapierexperten der Baader Bank haben das Kursziel für Wienerberger-Aktien von 8,30 Euro auf 8,70 Euro erhöht. Die Empfehlung "Sell" behielten sie weiterhin bei.
 

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