Wiener Börse

ATX schließt mit 7. Gewinntag in Folge

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OMV-Aufsichtsratschef Oswald tritt zurück, Aktie reagiert kaum.

Die Wiener Börse hat am Freitag klar im Plus geschlossen und somit ihren siebenten Tagesgewinn in Serie eingefahren. Der ATX stieg 18,91 Punkte oder 0,86 Prozent auf 2.230,50 Einheiten.

Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund acht Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.238,00 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,34 Prozent, DAX/Frankfurt +0,80 Prozent, FTSE/London +1,15 Prozent und CAC-40/Paris +0,98 Prozent.

Dabei zeigte sich der heimische Leitindex den gesamten Handelstag über in der Gewinnzone. Bestimmendes Thema war dabei zum Wochenausklang der US-Arbeitsmarktbericht für Februar. Er hinterließ wie bereits im Jänner ein etwas unklares Bild - zwar stiegen die neu geschaffenen Stellen deutlich stärker als erwartet, jedoch sanken die Stundenlöhne erstmals seit Dezember 2014. Daraufhin grenzten auch die Aktienmärkte erst ihre Gewinne ein, drehten im Späthandel jedoch wieder deutlicher ins Plus.

Ob die nächste Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) tatsächlich bereits eine weitere Zinserhöhung mit sich bringen wird, scheint somit nicht geklärt. Ein Analyst resümiert gegenüber dem britischen "Guardian": "Die heutigen US-Jobdaten zeigen, dass vom Arbeitsmarkt keine solche Schwäche ausgeht, die Zinsschritte in nicht allzu ferner Zukunft verunmöglichen würde."

Unter den Einzelwerten rückten an der Wiener Börse die Aktien von Andritz in den Mittelpunkt: Sie rangierten nach starken Zahlen mit plus 5,04 Prozent an der Spitze des ATX. Der steirische Anlagenbauer hat 2015 deutlich mehr Gewinn gemacht als im Jahr davor. Das Konzernergebnis legte um fast 27 Prozent auf 267,7 Mio. Euro zu. Die Dividende soll von 1 auf 1,35 Euro je Aktie angehoben werden. Die Ausschüttungsquote würde damit von rund 49 auf 52 Prozent erhöht.

Der Erste-Group-Analyst Daniel Lion sieht die Zahlen für das Schlussquartal 2015 besser als allgemein erwartet und begründet die positive Reaktion der Andritz-Aktie mit der Zerstreuung einiger Investorensorgen. Der positive Ausblick hinsichtlich stabiler Auftragseingänge und Effizienzsteigerungen sei wegen der zu Jahresbeginn gewachsenen globalen Konjunktursorgen wesentlich für die Anleger gewesen.

Ebenso fester zeigten sich infolge der Erholung von Metall- und Ölpreisen unter anderem voestalpine (plus 3,45 Prozent) und Schoeller-Bleckmann (plus 1,67 Prozent).

Etwas höher notierten OMV mit plus 0,46 Prozent nach der Rücktrittsankündigung von Aufsichtsratschef Peter Oswald. Er ist zugleich Chef von Mondi Europe und will wegen "signifikant höherem Zeitaufwand" sein Mandat beim teilstaatlichen Ölkonzern mit Ablauf der nächsten Hauptversammlung (HV) am 18. Mai niederlegen.

Verluste setzte es für Zumtobel, die mit minus 2,08 Prozent schwächster Wert im prime market waren. Der Vorarlberger Leuchtenkonzern hatte mit seinem zur Wochenmitte publizierten Zahlenwerk die Markterwartungen enttäuscht. Infolge haben die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ihr Kursziel für die Aktien von 20 auf 18 gesenkt. Das Anlagevotum "Halten" wurde hingegen bestätigt. Das organische Umsatzwachstum sei enttäuschend ausgefallen, hieß es.

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