US-Budgetverhandlungen im Fokus: Kursgewinne der Erste Group stützen.
Die Wiener Börse hat am Donnerstag bei schwachem Volumen mit freundlicher Tendenz geschlossen. Der ATX stieg 12,37 Punkte oder 0,51 Prozent auf 2.416,74 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 17 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.400 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,55 Prozent, DAX/Frankfurt +0,25 Prozent, FTSE/London +0,00 Prozent und CAC-40/Paris +0,59 Prozent.
Im Fokus standen am Berichtstag nach wie vor die US-Budgetverhandlungen. Vor dem Hintergrund der nicht unüblichen "Jahresend-Bewegungen", wie ein Wiener Händler formulierte, sei die Liquidität nicht gegeben. Viele Investoren ziehen sich zurück und bereits kleinste Schritte im US-Haushaltsstreit zwischen den Demokraten und den Republikanern könnten stärkere Kursschwankungen auslösen. Nachdem bis zum Mittagshandel noch die Hoffnungen der Investoren überwogen hatten, dämmte sich im Verlauf die Stimmung und damit die Risikofreude ein.
Auslöser für den allgemeinen Stimmungsumschwung seien die jüngsten Meldungen des demokratischen Mehrheitsführers im US-Senat Harry Reid gewesen, der an eine Unabwendbarkeit der sogenannten "Fiskalklippe" glaubt. Sollten Demokraten und Republikaner im Kongress bis Jahresende keine Einigung erreichen, treten Steuererhöhungen und automatische massive Ausgabenkürzungen in Kraft. Experten warnen vor einer dadurch ausgelösten US-Rezession und schweren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. US-Präsident Barack Obama hatte seinen Urlaub auf Hawaii abgebrochen um die Verhandlungen in dem erbittert geführten Haushaltsstreit wieder aufzunehmen.
An der Wiener Börse stützten insbesondere die klaren Kursgewinne der Erste Group. Bei gutem Volumen konnte die Bankaktie ein Plus von 3,12 Prozent auf 24,33 Euro verzeichnen und machte damit die zweiprozentigen Kursverluste vom Freitag vor den Feiertagen mehr als wett. Raiffeisen schlossen mit einem Aufschlag von 1,49 Prozent auf 31,38 Euro.
Analystenmeldungen rückten die Immofinanz -Aktie ins Blickfeld. Die Analysten von Rabo Securities haben ihr Anlagevotum für die Immo-Aktie von "Hold" auf "Reduce" gesenkt. Ihr Kursziel haben sie ebenso gekürzt, von 3,00 auf 2,90 Euro. Grund dafür sei, dass die Immofinanz ihr geplantes operatives Ergebnis von 600 Mio. Euro heuer nicht erreichen können wird, hieß es. Immofinanz schwächten sich um 1,23 Prozent auf 3,21 Euro ab.
In einem europaweit gut gesuchten Ölsektor drehten OMV bis zum Börsenschluss in die Gewinnzone und gingen um 0,25 Prozent auf 27,53 Euro höher aus dem Handel. Unter den weiteren Schwergewichten tendierten voestalpine unterdessen um 0,52 Prozent leichter bei 27,62 Euro. Andritz sanken 0,78 Prozent auf 48,99 Euro.