Wiener Börse

ATX schließt mit Kursgewinnen

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Der ATX stieg 19,78 Punkte oder 0,87 Prozent auf 2.302,62 Einheiten.

Die Wiener Börse hat am Donnerstag fester geschlossen. Der ATX stieg 19,78 Punkte oder 0,87 Prozent auf 2.302,62 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 15 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.288 Punkten.

   Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,47 Prozent, DAX/Frankfurt +1,28 Prozent, FTSE/London +0,50 Prozent und CAC-40/Paris +0,60 Prozent.

   Dabei wurde die Wiener Börse ebenso wie die übrigen europäischen Indizes von gut gesuchten Bankaktien gestützt. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) mitgeteilt, dass weit weniger Interesse an ihrer neuen zielgerichteten Langfrist-Geldspritze bestand als erwartet. 255 Banken aus den Euro-Ländern sicherten sich insgesamt 82 Mrd. Euro, von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit dem Abruf von gut 130 Mrd. Euro gerechnet.

   Es sei jedoch noch zu früh, das EZB-Programm als Fehlschlag abzustempeln, konstatierte ein Händler. Einige Banken würden wohl erst die EZB-Stresstests und Details zu möglichen Anleihekaufprogrammen abwarten, bevor sie das frische Geld aufnehmen, hieß es weiter.

   Zudem blicken die Investoren auch gespannt nach Schottland, wo heute über eine Abspaltung vom Vereinigten Königreich abgestimmt wird. Hochrechnungen gibt es keine, das Ergebnis wird erst freitags publik gemacht. Es zeichnet sich jedenfalls ein knapper Ausgang an. Investoren sind beunruhigt, da im Fall einer Abspaltung auch elementare wirtschaftliche Fragen ungeklärt sind - wie zum Beispiel diejenige der Währung. Die Schotten wollen bei Unabhängigkeit das britische Pfund behalten, die Regierung in London lehnt dies strikt ab. Die Aufteilung bestehender Schulden ist bisher ebenfalls ungeklärt.

   An der Wiener Börse präsentierten sich gemäß dem europäischen Trend die Bankwerte gut gesucht, Raiffeisen verteuerten sich um 1,73 Prozent auf 20,57 Euro und Erste Group um 1,54 Prozent auf 19,40 Euro.

   Zu den größten Gewinnern im prime market zählten auch FACC, die sich um 2,19 Prozent auf 8,25 Euro verteuerten. Zuvor hatten die Analysten von JPMorgan die Bewertung der Aktie des Flugzeugteileherstellers mit der Kaufempfehlung "Overweight" und einem Kursziel von 10,50 Euro gestartet.

   Weniger positiv schätzen die Analysten der Schweizer Großbank UBS die künftige Marktlage für den Baustoffkonzern Wienerberger ein. Im Rahmen einer Sektoranalyse strichen sie wegen der schwachen Konjunkturlage in Europa ihre Kaufempfehlung für die Wienerberger-Aktie, die sie nun "Neutral" mit einem Kursziel von 12,3 statt zuvor 15,3 Euro bewerten. Wienerberger gingen um 1,20 Prozent schwächer bei 15,55 Euro unter den größten Tagesverlierern aus dem Handel.
 

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