Wiener Börse

ATX schwächer, Griechenland im Blickfeld

Teilen

Der ATX fiel 15,43 Punkte oder 0,64 Prozent auf 2.411,77 Einheiten.

Die Wiener Börse hat am Dienstag leichter geschlossen. Geprägt wurde der Handel von den jüngsten Entwicklungen im Schuldenstreit um Griechenland. Der ATX fiel 15,43 Punkte oder 0,64 Prozent auf 2.411,77 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 20 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.392,00 Punkten.

   Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,20 Prozent, DAX/Frankfurt -0,25 Prozent, FTSE/London -0,84 Prozent und CAC-40/Paris -0,56 Prozent.

   Bestimmendes Thema an der Wiener Börse, wie auch an den anderen europäischen Handelsplätzen, war einmal mehr Griechenland. Das Land hat am Nachmittag überraschend ein neues, zweijähriges Hilfsprogramm beim Euro-Hilfsfonds ESM beantragt. Damit solle der Finanzbedarf abgedeckt werden. Parallel dazu solle eine Umschuldung erfolgen. "Griechenland bleibt am Verhandlungstisch", hieß es dazu aus dem Büro des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras.

   Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem kündigte an, dass der Vorschlag am Abend in einer Telefonkonferenz besprochen werden würde. Skeptisch äußerte sich hingegen die deutsche Kanzlerin Angela Merkel: Deutschland werde vor einem Referendum in Griechenland nicht über den neuen Hilfsantrag aus Athen beraten, sagte sie bei einer Parteisitzung.

   Zuvor hatte die EU-Kommission Griechenland dazu gedrängt, einen Vorschlag von Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker doch noch anzunehmen. Dieser sieht vor, dass die griechische Regierung das Angebot der Eurogruppe von Freitag annehmen und für ein Ja beim Referendum am Sonntag werben soll. Gleichzeitig könne über eine Schuldenrestrukturierung beraten werden.

   Bei den Einzelwerten schlossen die Titel der Raiffeisen Bank International (RBI) mit einem Plus von 1,40 Prozent auf 13,05 Euro im Indexspitzenfeld, nachdem sie im Frühhandel noch über ein Prozent verloren hatten. Eine Berg- und Talfahrt legten hingegen die Anteilsscheine der Erste Group hin. Nachdem sie am Vormittag noch über 1,6 Prozent im Minus gelegen sind, drehten sie zu Mittag fast ein Prozent ins Plus, nur um im Späthandel wieder in die Verlustzone zurückzukehren. Schlussendlich stand ein Minus von 0,53 Prozent auf 25,48 Euro zu Buche.

   Unter den weiteren Index-Schwergewichten schlossen Titel der voestalpine (minus 2,34 Prozent auf 37,33 Euro) und Papiere der Andritz (minus 1,74 Prozent auf 49,65 Euro) klar schwächer, während Aktien der OMV mit einem leichten Minus von 0,28 Prozent (auf 24,68 Euro) im schwachen Umfeld im oberen Bereich des Kurszettels standen.

   Unverändert bei 31,40 Euro schlossen die Titel der AMAG. Der Aluminiumkonzern will bis zum Jahr 2022 seinen Umsatz verdoppeln. Die AMAG machte 2014 einen Umsatz von 823 Mio. Euro und will in Zukunft vor allem auf die wachsende Flugzeugbranche setzen.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.