Am Donnerstag

Dow auf tiefstem Stand seit Jahresbeginn

Teilen

Anhaltende Unsicherheit um Zeitpunkt der Zinswende belastet.

Die anhaltende Unsicherheit um den Zeitpunkt der US-Zinswende sowie Sorgen um die Entwicklung der globalen Wirtschaft haben die New Yorker Aktienmärkte am Donnerstag deutlich belastet. Die Leitindizes verbuchten ihren dritten Verlusttag in Folge.

   Der Dow Jones sackte um 358,04 Einheiten oder 2,06 Prozent auf 16.990,69 Zähler ab. Damit ist der Index auf seinen tiefsten Stand seit Jahresbeginn gefallen. Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index büßte 43,88 Punkte (minus 2,11 Prozent) auf 2.035,73 Zähler ein. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index verlor 141,56 Einheiten oder 2,82 Prozent auf 4.877,49 Zähler.

   Zu Beginn des Monats hatte die Abwertung des Yuan Sorgen um eine Abkühlung der chinesischen Wirtschaft ausgelöst. Nun fürchten die Investoren vor allem ein Überschwappen der schwachen Entwicklung in China auf andere Länder, hieß es aus dem Handel.

   Daneben herrscht weiterhin Unsicherheit rund um die Zinswende der US-Notenbank Fed. Die am Mittwoch veröffentlichten Fed-Sitzungsprotokolle lieferten keine konkreten Hinweise über den Zeitpunkt einer Zinserhöhung. Auch die heute vorgelegten Konjunkturdaten fielen gemischt aus. So hat die US-Industrie in einer ihrer wichtigsten Regionen überraschend deutlich an Schwung gewonnen. Der Konjunkturindex der Notenbank von Philadelphia (Philly-Fed-Index) stieg im August um 2,6 auf 8,3 Punkte. Auch die Entwicklung auf dem US-Immobilienmarkt bleibt robust: Im Juli sind die Verkäufe bestehender Häuser unerwartet um 2,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen.

   Dagegen sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht stärker gestiegen als erwartet. Zudem ist der US-Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Juli überraschend um 0,2 Prozent zum Vormonat gefallen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet.

   Auch das derzeit niedrige Niveau der Ölpreise bleibt ein Belastungsfaktor für die Märkte, kommentierten Marktteilnehmer. Der Kurs für die US-Ölsorte WTI bewegt sich derzeit nahe eines Sechseinhalb-Jahres-Tiefs. Bereits seit Anfang Juli befinden sich die Ölpreise auf Talfahrt und konnten sich nur hin und wieder für kurze Zeit etwas erholen. Ursache für den Abwärtstrend am Ölmarkt ist ein zu hohes Angebot.

   Im Dow Jones ging es für Energiewerte klar bergab. Chevron verloren 2,06 Prozent und ExxonMobil fielen um 2,18 Prozent. Das Schlusslicht im Leitindex bildeten jedoch Walt Disney-Aktien mit minus 6,04 Prozent. Das Analysehaus Bernstein hat seine Empfehlung für die Aktien des Medienkonzerns von "Outperform" auf "Market-Perform" reduziert. Auch das Kursziel wurde von 144 auf 125 Dollar gesenkt. Kursgewinner gab es im Dow zu Handelsschluss nicht.

   Neue Quartalsberichte waren heute dünn gesät. Netapp-Aktien kletterten im Nasdaq um klare 3,44 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen für Datenspeicherlösungen mit seinen Ergebnis- und Umsatzprognosen positiv überraschen konnte. Zudem war die Bilanz zum abgelaufenen ersten Geschäftsquartal besser als erwartet ausgefallen.

   In der Pharmabranche rückten neue Übernahmemeldungen in den Fokus. Valeant (minus 6,47 Prozent) will Sprout Pharmaceuticals, den Hersteller der Lustpille für die Frau, kaufen. Valeant legt dafür rund eine Milliarde US-Dollar (rund 906 Mio. Euro) in bar auf den Tisch. Erst am Dienstag hat Sprout die US-Marktzulassung für seine Pille bekommen.

   Nach Börsenschluss werden unter anderem der Computerhersteller Hewlett-Packard (HP) und der Software-Konzern Salesforce.com Ergebnisse vorlegen. Im Vorfeld dazu sanken HP-Aktien um 1,41 Prozent, Salesforce.com gaben klare 5,86 Prozent ab.

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.