Durch die Bank minus

Europa schließt mit klaren Abgaben

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Konjunkturängste belasten - Die Bankenwerte rasselten runter.

Nach dem Zinsentscheid der Fed haben die wichtigsten europäischen Aktienmärkte ihre Abwärtsbewegung am Mittwoch mit herben Verlusten fortgesetzt. Die am Vorabend angekündigten Maßnahmen der US-Notenbank, die Konjunktur weiter anzukurbeln, hätten Investoren in der Nachbetrachtung kaum beeindruckt, hieß es unter Händlern. Anleger fokussierten sich eher auf die Sorgen der Fed hinsichtlich des weiteren Wirtschaftswachstums. Zudem belasteten erneut schwache Konjunkturdaten aus China, wo sich die Hinweise auf eine leichte Abkühlung der Konjunktur mehrten. Die dortige Industrieproduktion war im Juli weniger stark gestiegen als noch im Vormonat.

Ohne einen einzigen Gewinner knüpfte der Euro-Stoxx 50 an seine Vortagsverluste an und schloss 2,71 % tiefer bei 2.724,16 Punkten. In Paris fiel der CAC-40-Index um 2,74 % auf 3.628,29 Punkte. Der FT-SE 100 in London verlor 2,44 % auf 5.245.21 Punkte.

Aus einem sehr schwachen Bankensektor hielten sich im Euro-Stoxx 50 die Papiere der ING mit minus 2,09 % auf 7,403 Euro vergleichsweise gut. Der niederländische Finanzkonzern hatte zwischen April und Ende Juni, wie schon im ersten Quartal, mehr als eine Milliarde Euro verdient. Intesa SanPaolo waren dagegen mit minus 6,01 % schwächster Wert. BBVA Credit Agricole und Banco Santander standen dem nur wenig nach und gaben allesamt mehr als 4 % ab. Lloyds Banking Group verloren in London gar 6,78 %.

In London wurden auch Minenwerte wieder kräftig verkauft, nachdem die Metallpreise wegen des erstarkten Dollars zurückgegangen waren. Anglo American, Kazakhmys, Vedanta Resources und Xstrata rutschten im "Footsie" um 4,6 bis 5,9 % ab.

Aktien von Thomas Cook verbilligten sich um 2,01 % auf 180,45 Britische Pence. Der Reiseveranstalter war im dritten Geschäftsquartal wegen der Flugausfälle nach dem Vulkanausbruch in Island in die Verlustzone gerutscht. Am Vortag hatte bereits Konkurrent Tui Travel schwache Zahlen vorgelegt. Dessen Titel setzten ihre Talfahrt unterdessen mit minus 6,45 % auf 195,10 Pence ungehindert fort. Börsianer sorgten sich um die als Wachstumstreiber angesehene europäische Nachfrage nach Kreuzfahrten.

Ein kleiner Lichtblick waren die Papiere von Nestle. Der weltgrößte Lebensmittelkonzern hatte im ersten Halbjahr dank starker Verkäufe von Nahrungsmitteln und Getränken sowohl Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Die Aktien gaben zwar um 0,19 % nach, waren damit aber noch der beste Wert im Stoxx 50 Index. Stark aufwärts ging es für die Aktien des britischen Maschinenbauers Smiths Group, die in London mit plus 3,92 % an ihre Vortagsgewinne anknüpften. Händler führten dies auf aufkeimende Hoffnung zurück, dass das Geschäft anziehen könnte.

Börse          Index          Schluss       Diff (P)    Diff (%)
 Wien           ATX            2.438,56     -  47,13       -1,90
 Frankfurt      DAX            6.154,07     - 132,18       -2,10
 London         FT-SE-100      5.254,66     - 121,80       -2,26
 Paris          CAC-40         3.628,29     - 102,29       -2,74
 Zürich         SPI            5.536,86     - 115,07       -2,04
 Mailand        FTSE MIB      20.579,24     - 680,65       -3,20
 Madrid         IBEX-35       10.374,80     - 343,70       -3,21
 Amsterdam      AEX              324,99     -   8,15       -2,45
 Brüssel        BEL-20         2.495,93     -  65,78       -2,57
 Stockholm      SX Gesamt        323,60     -   8,45       -2,54
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.724,16     -  75,86       -2,71

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