Am Mittwoch

Europa zu Handelsschluss einheitlich im Plus

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EZB: Keine Leitzinssenkung, aber verlängerte Vollzuteilung.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch in einem international sehr festen Umfeld einheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 50,35 Einheiten oder 2,41 Prozent auf 2.137,66 Zähler. Dabei hat die Europäische Zentralbank (EZB) zwar die Hoffnung auf eine Senkung des Leitzinses von einem Prozent zwar enttäuscht, jedoch die Vollzuteilung für Banken - ein wesentliches Element ihrer Krisenpolitik - um zumindest ein halbes Jahr verlängert.

Die sogenannte Vollzuteilung, über die sich die Geschäftsbanken so viel Zentralbankgeld wie nötig beschaffen können, werde bis mindestens Anfang 2013 fortgeführt, sagte EZB-Chef Mario Draghi nach der heutigen EZB-Sitzung. Eine darüber hinausgehende Verlängerung schloss er zudem nicht aus. Weiters stützten die im Eröffnungshandel sehr festen US-Börsen die europäischen Handelsplätze, nachdem es infolge der ausbleibenden Leitzinssenkung einem kleinen Kursknick am Nachmittag gab. Laut Händlern haben vor allem spekulativ orientierte Anleger auf den Zinsentscheid reagiert.

Deutlich befestigt lagen infolge der Nachrichtenlage zahlreiche Finanzwerte: Allen voran AXA, die 6,98 Prozent auf 9,67 gewannen und nach CRH (plus 7,24 Prozent auf 13,93 Euro) zweitstärkster Wert des Euro-Stoxx-50 waren. Doch auch ING (plus 4,26 Prozent auf 4,92 Euro) und Generali (plus 3,66 Prozent auf 9,36 Euro) gingen verteuert aus dem Handel. Ebenso profitierten zahlreiche Bankaktien von der Nachrichtenlage, darunter jene der spanischen Geldhäuser BBVA (plus 3,20 Prozent auf 5,04 Euro) und Santander (plus 2,62 Prozent auf 4,70 Euro) und jene der italienischen Institute UniCredit (trotz Moody's-Downgrading der Tochter Bank Austria mit plus 4,42 Prozent auf 2,79 Euro) und Intesa SanPaolo (plus 5,33 Prozent auf 1,13 Euro).

 Auch die Titel der Deutsche Bank stiegen um 3,67 Prozent auf 28,41 Euro. In den zähen Verkaufsprozess für eine Tochter des Geldinstituts, die BHF-Bank, kommt wieder Bewegung. Der Interessent RHJ International bestätigte im Verlauf, dass er Co-Investoren für die geplante Übernahme gefunden habe. Nun gebe es informelle Gespräche mit der Finanzaufsicht BaFin über die Kaufpläne. Die Behörde muss unter anderem prüfen, ob der Investor mit seinen Partnern die nötige Kapitalstärke zur Finanzierung und zum Betreiben der Frankfurter Traditionsbank aufweist.

Nokia kletterten 4,40 Prozent auf 2,32 Euro. Der angeschlagene finnische Handyriese kämpft mit neuen Billighandys um die Kunden in Schwellenländern und stellte heute drei neue Modelle vor. Diese verfügen erstmals über einen kompletten Touchscreen und laufen mit dem Windows-Betriebssystem. Ein Modell davon kommt noch diesen Monat in den Handel, die anderen beiden folgen im kommenden Quartal. Damit füllt Nokia eine Lücke in seinem Angebot für den boomenden Handy-Markt in Schwellenländern.

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