Europaweit tendierten die europäischen Börsen trotz positiver Vorgaben von der Tokioter Börse im Minus. Die Futures auf die US-Börsen tendierten indessen ebenfalls in der Verlustzone. Von Konjunkturseite werden am Nachmittag Arbeitsmarktdaten aus den USA erwartet. In Europa rückten zwei Akquisitionen von BP und Sanofi-Aventis in den Mittelpunkt des Geschehens.
Unter den Einzelwerten, standen BP im Fokus. Mit einem Schlag hat sich der Konzern zahlreiche Ölquellen vor der Küsten Brasiliens, im Golf von Mexiko und im Kaspischen Meer gesichert. Das Unternehmen übernimmt für 7 Mrd. Dollar Aktivitäten des kleineren US-Konkurrenten Devon Energy. Analysten sehen das Geschäft sehr positiv. "Das ist einer der besten Deals, die BP je gemacht hat", kommentierte ein Experte. Die Aktien verloren dennoch 0,61 % auf 621,1 Pence.
Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis hat die Übernahme des US-Konkurrenten Chattem erfolgreich abgeschlossen. Das Unternehmen sei künftig eine 100-prozentige Tochtergesellschaft, teilte Sanofi-Aventis mit. Der Handel mit Chattem-Aktien an der US-Technologiebörse Nasdaq wurde eingestellt. Sanofi-Aventis will sich mit dem Zukauf auf dem amerikanischen Markt für rezeptfreie Arzneimittel etablieren. In Paris verloren die Aktien um 0,5 % auf 55,85 Euro.
Die deutsche Lufthansa hat im Geschäftsjahr 2009 unter dem Strich einen Verlust von 112 Mio. Euro erlitten. Das operative Ergebnis brach um rund 90 % bzw. 1,2 Mrd. Euro auf 130 Mio. Euro ein. Die Erstkonsolidierung der AUA schlug sich mit einem Unterschiedsbetrag ("Badwill") in Höhe von 86 Mio. Euro nieder, hieß es. Lufthansa-Papiere verloren 0,21 % auf 11,85 Euro.
Auf den Verkaufslisten der Investoren standen europaweit die Minen- und Stahlwerte. In London ließen BHP Billiton um 1,29 % auf 2.218,5 Pence nach, nachdem der Preis für Kupfer den zweiten Tag in Folge gefallen ist. Nach einem negativen Analystenkommentar verloren ArcelorMittal um 1,44 % auf 30,78 Euro. Die Wertpapierexperten der ING Groep haben ihr Anlagevotum von "buy" auf "hold" gesenkt.
Die Aktien des Technologiekonzerns Lagardere rutschten in Paris um 7,06 % auf 26,47 Euro ab. Der bereinigte Nettoüberschuss ist im Jahr 2009 von 358 Mio. Euro im Vorjahr auf 324 Mio. Euro gesunken. Analysten hatten im Schnitt mit einem Gewinn von 374 Mio. Euro gerechnet. Zudem hat die Schweizer Großbank UBS ihre Anlageempfehlung für die Papiere von "buy" auf "neutral" reduziert und das Kursziel von 35 auf 29 Euro gekappt.