Der Euro-Stoxx-50 verlor 86,90 Einheiten oder 2,41 Prozent auf 3.513,10 Zähler.
Der neuerliche Kursrutsch an den chinesischen Börsen hat Europas Leitbörsen am Montag deutlich belastet. Sie schlossen einheitlich im tiefroten Bereich. Der Euro-Stoxx-50 verlor 86,90 Einheiten oder 2,41 Prozent auf 3.513,10 Zähler. Es war der fünfte Verlusttag in Folge für den Index, der 50 wichtige Unternehmen des Euroraums umfasst.
Die Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt sind alles andere als ausgestanden: Der Shanghai Composite verlor am Montag 8,48 Prozent und verzeichnete damit den stärksten Tagesverlust seit Anfang 2007. Der Index der Börse in Shenzhen gab mit einem Minus von 7,00 Prozent ebenfalls deutlich nach. Schwache Daten aus der chinesischen Industrie hatten Sorgen geschürt, dass sich die Maßnahmen der Regierung als wirkungslos erweisen könnten.
Die Anleger in Europa zeigten sich daraufhin klar verunsichert. Gute Daten zum deutschen Geschäftsklima im Juni konnten den Handel ebenso wenig stützen wie positiv ausgefallene Zahlen zu den Auftragseingängen in den USA.
Bei den Einzelwerten sorgten vor allem Quartalszahlen für Bewegung. Die Schweizer Großbank UBS hat ihren Gewinn im zweiten Vierteljahr um 52 Prozent auf 1,2 Mrd. Franken (1,1 Mrd. Euro) gesteigert. Die Zahlen lagen über den Erwartungen von Analysten. Am Markt dürften jedoch einige Anleger noch bessere Ergebnisse erwartet haben, nachdem die jüngsten Ergebnisse der Konkurrentin Credit Suisse noch stärker ausgefallen waren. An der Zürcher Börse schlossen die Aktien der UBS daraufhin um 1,62 Prozent schwächer bei 21,23 Schweizer Franken.
Andere Bankaktien zeigten sich ebenfalls mit Abschlägen, im Branchenvergleich gehörte der Sektor zu den schwächsten in Europa. Klare Verluste verzeichneten etwa Intesa Sanpaolo (minus 4,71 Prozent), Deutsche Bank (minus 3,96 Prozent) und Societe Generale (minus 3,05 Prozent). Schwach tendierten zudem die Papiere der UniCredit, die 2,35 Prozent verloren. Das italienische Finanzinstitut hatte am Wochenende die vierte große Umstrukturierung seit 2010 angekündigt. UniCredit will die internen Strukturen vereinfachen und so die Kosten senken.
Im Euro-Stoxx-schloss nur ein Wert im grünen Bereich: Phillips-Papiere gewannen 1,20 Prozent, nachdem der niederländische Konzern gute Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt hat. Das sich mitten in der Aufspaltung befindende Unternehmen profitierte vom schwachen Euro und einem wieder besser laufenden Geschäft mit der Medizintechnik. In der Kernsparte stieg der Erlös vor Sondereffekten um acht Prozent an.