Im frühen Handel

Europas Börsen mit klaren Verluste

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Euro-Stoxx-50 sank 18,20 Einheiten oder 0,61 Prozent auf 2.956,38 Punkte.

Die Leitbörsen in Europa haben am Dienstag im frühen Handel einheitlich schwächer tendiert. Marktteilnehmer verwiesen auf negative Börsenvorlagen aus Tokio und von der Wall Street mit den negativ aufgenommenen Alcoa-Zahlen.

Um 9.35 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.156,18 Punkten, das entspricht einem Minus von 48,68 Einheiten oder 0,68 Prozent. In London ging der FT-SE-100 39,0 Einheiten oder 0,64 Prozent auf 6.014,41 Zähler zurück.

Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 sank 18,20 Einheiten oder 0,61 Prozent auf 2.956,38 Punkte.

Aus Japan gibt es erneut schlechte Nachrichten, die auf die Stimmung drücken: Die Atomaufsichtsbehörde hat die Gefahr des Atomstörfalls im Kraftwerk Fukushima auf die Einstufung 7 angehoben, was bisher nur die schwere Tschernobyl-Katastrophe hatte. Zudem erschütterten erneut schwere Nachbeben das Land. Auch ein nur durchwachsener Start der US-Berichtssaison macht den Anlegern Sorgen. Der Aluminiumkonzern Alcoa erzielte im ersten Quartal zwar mehr Gewinn als erwartet, schnitt beim Umsatz aber schlechter ab. Nachbörslich verlor die Aktie mehr als drei Prozent. Seitens der Konjunktur dürften vor allem am Nachmittag anstehende US-Daten bewegen.

Der vortags starke Rohstoffsektor musste angesichts rückläufiger Ölpreise sowie der durchwachsenen Alcoa-Zahlen Gewinnmitnahmen hinnehmen. Die Titel des Minenunternehmens BHP Billiton sanken um 1,90 Prozent auf 2.580,50 Pence.

Bester Sektorindex war indes der Stoxx Europe 600 Travel & Leisure, der die Titel von Fluggesellschaften und Reisekonzernen enthält. Diese Unternehmen profitieren besonders stark von schwächeren Ölnotierungen. Die Lufthansa-Papiere stiegen deutlich um 1,86 Prozent auf 14,78 Euro.

Die Aktien von BP litten nicht nur unter der schlechten Sektorentwicklung, sondern auch unter einem drohenden Rechtsstreit, und sanken um 1,54 Prozent auf 467,50 Pence. Der Druck auf den britischen Ölgiganten im Streit um einen geplanten Deal mit dem russischen Rosneft-Konzern nimmt weiter zu. Der "Financial Times" zufolge wollen die bisherigen russischen Geschäftspartner BP auf bis zu zehn Milliarden US-Dollar Schadensersatz verklagen, wie die Zeitung aus dem Umfeld von TNK-BP erfahren hat.

Dass der Vizechef von Renault, Patrick Péleta, wegen einer Affäre um falsche Spionagevorwürfe im Konzern zurückgetreten ist, ließ die Titel des französischen Autobauers um 2,19 Prozent auf 38,13 Euro sinken.

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