Europas Börsen mit leichten Verlusten erwartet

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Der Future auf den EuroStoxx 50 deutet auf einen um 0,2 % schwächeren Start hin. Den Londoner FTSE 100 taxierte Finspreads dagegen fast unverändert mit minus 0,01 %.

Börsianer sprachen von einem positiven Jahresauftakt bei allerdings erwartungsgemäß noch geringem Handelsvolumen. Dies werde im Wochenverlauf zunehmen, damit aber wohl auch die Schwankungsbreite der Marktbewegungen.

Die Vorgaben bleiben ohne größere Impulse: So schlossen die US-Indizes angetrieben von starken Konjunkturdaten zwar mit kräftigen Gewinnen - der US-Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) ging sogar auf 15-Monatshoch aus dem Handel. Ein Großteil der Gewinne fiel jedoch bereits am Nachmittag an und der Dow-Future gab seit dem Schluss der europäischen Börsen um 0,08 Prozent nach. In Tokio kletterte der Nikkei 225 dagegen weiter. Neben deutschen Arbeitsmarktdaten stehen im Verlauf auch Zahlen vom US-Immobilienmarkt auf der Agenda.

Mit Blick auf die Einzelwerte dürfte sich die Aufmerksamkeit der Anleger weiter auf die Zukunft des britischen Süßwarenherstellers Cadbury konzentrieren. Der US-Lebensmittelkonzern Kraft Foods verlängerte die Angebotsfrist für sein Übernahmeangebot bis zum 2. Februar. Am Gesamtwert des Angebots ändere sich aber nichts. Allerdings sollen die Cadbury-Aktionäre eine höhere Barkomponente erhalten. Finanzmittel jedenfalls macht Kraft verstärkt locker, denn an diesem Morgen wurde seitens der Schweizer Nestle die Übernahme des Tiefkühlpizza-Geschäfts von Kraft bekannt gegeben. Nestle zahlt dafür 3,7 Mrd. Dollar in bar.

Die Transaktion muss noch von den amerikanischen und kanadischen Wettbewerbshütern genehmigt werden und soll bis Jahresende abgeschlossen werden. Die Analysten von JPMorgan senkten indes ihre Bewertung für die Nestle-Papiere auf "Underweight". Nach dem Verkauf der Anteile an dem Augenheilkunde -Unternehmens Alcon böten die Titel nur wenig Spielraum für eine höhere Bewertung, hieß es. ING hob Nestle dagegen auf "Buy".

Auch eine Sektorstudie von Morgan Stanley könnte für Bewegung sorgen. Die Experten senkten ihre Einschätzung für den europäischen Telekomsektor von "Attractive" auf "In-line". Das Jahr 2010 dürfte für die Telekomunternehmen schwieriger verlaufen als 2009, schrieben die Analysten. Zudem stuften sie die Aktien von Telecom Italia auf "Equal-Weigt" ab.

Indes strich Goldman Sachs die Aktien von Thales von seiner "Conviction Buy List", blieb aber bei der Einschätzung "Buy". Die Titel des französischen Rüstungselektronik-Konzerns hätten nach der Ankündigung einer Überprüfung der Unternehmensstrategie im Dezember 2009 eine Rally hingelegt und böten nun kein so hohes Renditepotenzial mehr wie die Papiere der Wettbewerber, schrieb Analyst David Perry.

Im Auge behalten sollten die Anleger auch die Titel von Next. Der britische Einzelhändler hob seine Gewinnprognose an. Darüber hinaus musste eine Maschine des Billigfliegers Ryanair nach einem Feueralarm in Liverpool notlanden. Das Flugzeug war am Montag auf dem Weg von der englischen Stadt nach Agadir in Marokko, als im Cockpit ein Brandalarm aufleuchtete. 116 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder seien über Notrutschen in Sicherheit gebracht worden, der Flughafen wurde vorübergehend gesperrt. Berichte über Verletzte gab es nicht.

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