Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag zu Mittag etwas schwächer tendiert. Die Herabstufung der Ratings für Griechenland durch Standard & Poor`s sorge für Verkaufsstimmung, hieß es im Handel.
Einmal mehr gab der Finanzsektor den Ton an, bemerkten Marktteilnehmer. Nach den teils deutlichen Vortagesgewinnen waren Bankenwerte nun unter den Verlierern zu finden. Diesmal kommen die Impulse neben den Sorgen um Griechenland auch aus den USA. Die US-Regierung hat einen geplanten Verkauf von Citigroup-Anteilen wegen des niedrigen Aktienpreises aus Eis gelegt.
Societe Generale verbilligten sich um 1,84 % auf 48,245 Euro, für Banco Santander ging es um 1,6 % auf 11,35 Euro nach unten. Auch in London waren Werte wie Lloyds Banking Group als Indexschlusslicht oder Barclays weit hinten zu finden. Deutsche Bank verbilligten sich um 2 % auf 51,18 Euro.
Zudem erwartet die italienische Bankenverband, dass im laufenden Jahr 18 Mrd. Euro des heimischen Kreditportfolios abgeschrieben werden müssen und sich die Situation im kommenden Jahr noch verschlimmern könnte. Aktien der Unicredit gaben daraufhin 1,08 % auf 2,2825 Euro ab.
Royal Bank of Scotland (RBS) konnten nicht von einem möglichen Milliardengebot der Deutschen Bank für die Rohstoffhandelstochter RBS Sempra profitieren und gaben um 1,73 % auf 31,3 Pence nach. Das Geschäft könnte rund 3 Mrd. Dollar schwer werden, schrieb die "FT" unter Berufung auf Banker.
ING stemmten sich gegen den negativen Trend im Finanzsektor und gewannen leicht um 0,4 % auf 6,99 Euro. Morgan Stanley hatte die Titel mit "Overweight" und einem Kursziel von 9 Euro wieder aufgenommen. Der Druck auf die Aktien während der Kapitalerhöhung habe die Bewertung soweit gesenkt, dass diese nun unter dem fundamentale Wert bei einer Aufspaltung in Bank- und Versicherungsgeschäft liege, so die Analysten.
In London verloren abseits des Finanzsektors Marks & Spencer nach schwachen Einzelhandelsdaten für November in Großbritannien 0,52 % auf 399,9 Pence. Die starke Entwicklung im Oktober konnte nicht wiederholt werden und so fielen die Umsätze im britischen Einzelhandel im vergangenen Monat so stark wie seit Mai nicht mehr.
Titel von BMW rückten unwesentlich um 0,08 % auf 32,22 Euro vor. Brilliance Automotive äußerte sich zuversichtlich über den chinesischen Automarkt und erwartet, dass das Gemeinschaftsunternehmen mit BMW im kommenden Jahr den Gewinn um mehr als 20 % steigern kann.