Griechenland im Fokus

Europas Börsen ohne klare Richtung

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Euro-Stoxx-50 erhöhte sich leicht um 0,30 Prozent auf 2.723,93 Punkte.

Die europäischen Leitbörsen haben am Montag uneinheitlich geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich leicht um 0,30 Prozent auf 2.723,93 Punkte. Mit Spannung erwartet wird an den Börsen nun die Abstimmung über das geplante Reform- und Sparpaket des griechischen Ministerpräsidenten Georgios Papandreou.

Am Mittwoch soll das Parlament das mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgehandelte Paket absegnen. Das Ergebnis sei aber höchst unsicher und die Anleger deshalb weiterhin nervös, meinten Marktbeobachter. Ein Börsianer betonte, dass möglicherweise zwei bis vier Mitglieder der Regierungspartei ihre Zustimmung verweigern könnten. Die regierenden Sozialisten der Pasok-Partei stellen aber nur eine knappe Mehrheit von 155 der 300 Abgeordneten.

Der leicht gestiegene Optimismus der Investoren für Griechenland spiegelte sich in der Entwicklung der Finanzaktien wider: Nachdem sie im frühen Handel noch unter einer drohenden Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften für 30 Großbanken gelitten hatten, reihten sich viele Branchenwerte bis zum Schluss in die Favoritenliste der Anleger ein.

Besonders Banken aus südeuropäischen Ländern legten kräftig zu. Aktien der spanischen BBVA kletterten um 1,52 Prozent auf 7,599 Euro und Intesa SanPaolo gewannen in Mailand 1,17 Prozent auf 1,727 Euro. Aber auch Versicherer waren gefragt. Die Titel von Generali rückten um 1,54 Prozent auf 13,85 Euro vor.

Klare Verluste gab es unterdessen aber bei Chemiewerten, die unter einer negativen Nachricht von Akzo Nobel litten. Der niederländische Konzern hatte wegen höherer Rohstoffkosten seine Ergebnis-Prognosen gesenkt. Sowohl im zweiten Quartal als auch im Gesamtjahr dürften die Ergebnisse hinter den bisherigen Erwartungen zurückbleiben. Insofern sackten die Akzo-Nobel-Anteilsscheine in Amsterdam um 6,49 Prozent auf 42,76 Euro ab. Der Teilindex Stoxx 600 Chemicals büßte 0,95 Prozent ein und war damit der mit Abstand schwächste Branchenindex.

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