Am Dienstag

Europas Börsen schließen erneut im roten Bereich

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Griechenland-Neuwahlen drückten Märkte ins Minus.

Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag an ihre kräftigen Vortagesverluste angeschlossen und sind erneut mit Abschlägen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 schwächte sich bis zur Schlussglocke um 1,06 Prozent auf 2.178,67 Einheiten ab.

Dass in Griechenland der letzte Versuch der Parlamentsparteien zur Regierungsbildung gescheitert ist und somit Neuwahlen anstehen, sorgte quer durch alle europäischen Handelsplätze für Verkaufsinteressen. Zuvor hatten die Börsen angesichts gut aufgenommener Wachstumsdaten aus Deutschland vorwiegend freundlich tendiert.

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Jänner bis März um 0,5 Prozent zum Vorquartal, wohingegen Analysten im Schnitt nur ein Plus von 0,1 Prozent vorausgesagt hatten. Dank des Beitrags ihrer größten Volkswirtschaft entkam die Eurozone - entgegen den Befürchtungen - haarscharf einer Rezession.

Mit UniCredit (minus 5,53 Prozent auf 2,526 Euro), Intesa Sanpaolo (minus 5,47 Prozent auf 0,9765 Euro) und Societe Generale (minus 4,24 Prozent auf 15,795 Euro) fanden sich gleich drei Bankenwerte am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 ein. Der entsprechende Branchenindex im breiter gefassten Euro-Stoxx-600 war mit mehr als drei Prozent Minus größter Verlierer in der europäischen Bereichsübersicht.

Die beiden italienischen Werte UniCredit und Intesa Sanpaolo hatten ungeachtet des Downgrades durch Moody's in der Früh noch fest tendiert. Die Ratingagentur hat am Vorabend 26 italienische Banken - unter ihnen die beiden genannten Großinstitute - abgestuft. Im Verlauf des heutigen Handelstages legte die Intesa Sanpaolo schließlich noch Quartalsergebnisse vor. Mit einem Nettoergebnis von 804 Mio. Euro (plus 21,6 Prozent) übertrafen diese die Erwartungen der Analysten.

In schwächerer Verfassung zeigten sich überdies Versorgerwerte. Unter den Branchenvertretern im Euro-Stoxx-50 gaben Enel 2,88 Prozent auf 2,36 Euro nach, GDF Suez verbilligten sich um 2,22 Prozent auf 16,285 Euro und E.ON büßten 1,42 Prozent auf 15,30 Euro ein.

Die Gewinnerliste führten indes Inditex mit plus 2,18 Prozent auf 68,94 Euro an. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktie des spanischen Modekonzerns auf ihre "Conviction Buy"-List genommen.

Dahinter rangierten Vivendi, die nach der Zwischenpräsentation um 2,01 Prozent fester bei 12,68 Euro aus dem Handel gingen. Der französische Medien- und Telekomkonzern wies für das Auftaktquartal einen bereinigten Überschuss von 823 Mio. Euro (plus 13,4 Prozent) aus, wohingegen Analysten im Durchschnitt mit einem Wert von lediglich 764,5 Mio. Euro gerechnet hatten.

In Zürich rutschten Julius Bär in Reaktion auf die heute erfolgte Zahlenvorlage für die ersten vier Monate des laufenden Jahres um 6,11 Prozent auf 32,11 Schweizer Franken ab. Die Aktie der Privatbank sei insbesondere von der enttäuschenden Bruttomarge belastet worden, kommentierten Marktteilnehmer. Diese war auf unter 100 Basispunkte von zuvor 104,5 Basispunkten im Gesamtjahr 2011 zurückgegangen.

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