Bank- und Autowerte schwach

Europas Börsen schließen im Minus

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Schwindende Hoffnung auf Ergebnisse beim EU-Gipfel.

Im Zuge schwindender Hoffnungen auf nennenswerte Ergebnisse bei dem EU-Gipfel sind die europäischen Leitbörsen am Donnerstag mehrheitlich mit schwächeren Notierungen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 gab um 7,99 Einheiten oder 0,37 Prozent auf 2.157,62 Zähler ab.

Substanzielle Fortschritte bei der Bekämpfung der europäischen Schuldenkrise würden von dem Treffen in Brüssel nicht erwartet, so Marktteilnehmer. Selten zuvor habe sich der Streit über die Strategie gegen die Euro-Schuldenkrise vor einem EU-Gipfel so aufgeheizt wie dieses Mal. Die Meinungen darüber, ob die Krise mit weiteren Milliarden zur akuten Krisenabwehr bekämpft werden soll oder ob sich die Euro-Staaten auf die Bekämpfung der Ursachen der Krise konzentrieren sollen, gehen weit auseinander, hieß es.

Zudem rückte der Anleihenmarkt wieder verstärkt in den Blick. Bei der italienischen Auktion neuer Staatspapiere mit fünf- und zehnjähriger Laufzeit konnte die drittgrößte Euro-Volkswirtschaft zwar wie geplant Anleihen platzieren, das Land musste jedoch erneut höhere Zinsen in Kauf nehmen.

Darüber hinaus trübten Konjunkturdaten aus dem Euroraum die Stimmung ein. Das Wirtschaftsklima in der Euro-Zone ist so schlecht wie seit über zweieinhalb Jahren nicht mehr. Im Juni fiel das Barometer fiel um 0,6 auf 89,9 Punkte.

Am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 waren vermehrt Bankwerte zu finden. Auch der dazugehörige Sektor zeigte sich in einem europäischen Vergleich klar im Minus. Deutlich schwächer beendeten BNP Paribas (minus 2,49 Prozent auf 27,65 Euro) und Societe Generale (minus 2,05 Prozent auf 16,74 Euro) den Handelstag. Das Schlusslicht des Leitindex bildeten jedoch die Titel der Deutschen Bank, welche 4,49 Prozent auf 26,91 Euro einbüßten.

Daneben rückten Autowerte in den Fokus. Der Rückgang der Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in der Europäischen Union (EU) hat sich auch im Mai weiter fortgesetzt. Mit 146.212 Fahrzeugen seien 17,8 Prozent weniger neu zugelassen worden als im entsprechenden Vorjahresmonat, teilte der Branchenverband ACEA mit.

Die Titel der Autobauer zeigten sich zu Handelsschluss einheitlich im Minus. Volkswagen gaben 0,25 Prozent auf 118,0 Euro ab und BMW verbilligten sich um 0,66 Prozent auf 54,16 Euro. Auch Daimler verloren 0,12 Prozent auf 33,815 Euro. Der deutsche Autobauer soll nach Ermittlungen der britischen Wettbewerbsbehörde OFT gemeinsam mit mehreren Lkw- und Transporter-Händlern illegale Absprachen getroffen haben.

Mit höheren Notierungen präsentierte sich indessen der französische Versorger Veolia Environnement (plus 1,13 Prozent auf 10,31 Euro). Das Unternehmen trennt sich auf seinem Sparkurs von Teilen seines britischen Wassergeschäfts. Die Sparte der regulierten Wasserwirtschaft mit einem Wert von 1,2 Mrd. Pfund gehe an Rift Acquisitions, teilten die Franzosen mit. Mit dem Erlös will Veolia seinen Schuldenberg abtragen.

Schließlich gerieten die Papiere von KPN in den Blickpunkt, nachdem Lateinamerikas größter Mobilfunkanbieter America Movil gegen den Widerstand des KPN-Managements mit knapp 28 Prozent sein Beteiligungsziel bei dem niederländischen Telekom-Konzern erreicht hat. KPN verloren 0,37 Prozent auf 7,351 Euro.
 

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