EZB belässt Leitzins

Europas Börsen schließen mit Kursgewinnen

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Die Automobil- und Rohstoffbranche zeigten sich gut gesucht.

Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag mit höheren Notierungen geschlossen. Im Blickpunkt stand die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), die den Zins wie erwartet unverändert bei 1,25 Prozent beließ. EZB-Chef Jean-Claude Trichet signalisierte in seiner anschließenden Pressekonferenz aber einen Zinsschritt im Juli. Der Euro-Stoxx-50 schloss heute mit einem Plus von 0,95 % bei 2.778,12 Zählern.

Im Fokus an den Aktienmärkten bleibt auch weiterhin die Krise in Griechenland. Fast täglich werden neue Zahlen zum Finanzbedarf des stark angeschlagenen Euro-Mitglieds bekannt. Zur Vermeidung einer Staatspleite benötigt das hoch verschuldete Land nach aktuellen Angaben von EU-Diplomaten rund 90 Mrd. Euro an zusätzlichen Finanzhilfen, andere Experten rechnen allerdings mit 120 Mrd. Euro. Die Risikoaufschläge der Sorgenkinder der Eurozone befanden sich erneut auf Höhenflug.

Im Branchenvergleich zeigten sich die Anteilsscheine der Minen-und Ölkonzerne angesichts steigender Rohstoffpreise gut gesucht. Die Ölpreise hatten sich deutlich verteuerten, nachdem sich die Organisation erdölexportierender Staaten (OPEC) bei ihrem Treffen in Wien nicht auf eine Anhebung der Förderquoten geeinigt hatte. Unter den Ölwerten legten Repsol in Madrid um 0,85 % auf 22,44 Euro zu und Total stiegen in Paris um 1,18 % auf 38,66 Euro.

In Frankfurt nahmen die Autowerte die Spitzenplätze im Leitindex DAX ein. So stiegen BMW um 3,16 % auf 62,93 Euro und Volkswagen legten um 3,03 % auf 127,50 Euro zu. Händler verwiesen auf einen Bericht des "Handelsblatts", wonach die Autokonzerne ihre Werksferien verkürzen werden. Bei BMW unterstützte zusätzlich die Ankündigung einer Investition von 500 Mio. Pfund in die britischen Standorte in den kommenden drei Jahren, hieß es aus dem Handel.

In Paris zog die Fluggesellschaft Air France-KLM mit Verkehrszahlen für Mai das Interesse der Anleger auf sich. Die Airline meldete trotz der Krisen in Japan und Nahost einen Anstieg der Passagierzahlen von 4,9 %. Der Frachtverkehr ist indessen um 1,4 % zurückgegangen. An der Euronext in Paris schlossen die Titel nach einem kurzen Ausflug in die Gewinnzone um 0,79 % schwächer bei 10,71 Euro.

Der finnische Handy-Konzern Nokia ist wieder in den Schlagzeilen. Zuerst wird der tiefe Fall des Unternehmens für sinkende Gewinne bei seinem US-Zulieferer Texas Instruments verantwortlich gemacht. Nun kündigte noch der Technik-Chef Rich Green eine Auszeit an. Nach Informationen einer Zeitung soll es sich dabei allerdings um einen endgültigen Abschied handeln. An der Börse in Helsinki stiegen die Nokia-Papiere dennoch um 0,33 % auf 4,308 Euro.

Die UniCredit bereitet aktuell ein höheres Wachstum in Osteuropa vor und überprüft Akquisitionen in Russland und Serbien. "Sollten sich die richtigen Gelegenheiten ergeben, würden wir sie überprüfen", sagte UniCredit-Geschäftsführer Federico Ghizzoni. Die Aktien der italienischen Großbank schlossen mit einem Minus von 0,20 Prozent bei 1,497 Euro.
 

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