Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten, Euro-Schwäche und Negativmeldungen aus Ungarn drücken auf die Kurse - Banken unter Druck.
Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Freitag deutliche Verluste hinnehmen müssen. Zum Wochenschluss drückten mehrere Faktoren europaweit auf die Kurse. Die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten verfehlten deutlich die Prognosen der Volkswirte und lösten einen merklichen Schub nach unten bei den Indizes aus. In den USA wurden im Mai 100.000 Stellen weniger geschaffen als Volkswirte erwartet hatten.
Mit Sorge aufgenommen wurden Händlern zufolge Aussagen aus der ungarischen Regierung über die Finanzsituation des Landes. Ein hochrangiger Vertreter wird zitiert mit den Worten, Ungarn habe nur eine "geringe Chance, eine Situation wie in Griechenland zu vermeiden". Gegenwind kam auch vom Devisenmarkt, wo der Euro zum US-Dollar erstmals seit mehr als vier Jahren unter die Marke von 1,20 US-Dollar gerutscht war.
Massiven Verkaufsdruck gab es wieder einmal im Finanzbereich zu beobachten. Hier sorgten Gerüchte hinsichtlich starker Verluste aus dem Derivative-Geschäft bei der Societe Generale für zusätzliche Verunsicherung. Die Papiere der französischen Großbank rutschten um 7,6 % auf 31,585 Euro ab.
Massive Verluste von mehr als sechs % musste die spanische Großbank Banco Bilbao verbuchen. In Mailand fielen Intesa San Paolo um 6,10 % auf 1,993 Euro und UniCredit rutschten um 5,68 % auf 1,56 Euro ab. Die Deutsche Bank-Aktie verbilligte sich um 2,88 % auf 47,03 Euro.
Abseits der Finanzbranche standen auch BP im Blickpunkt. Der britische Energiekonzern sieht sich finanziell gut für den Kampf gegen die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko gerüstet. Im ersten Quartal 2010 hatte BP seinen Überschuss um 138 % auf 6,2 Mrd. Dollar gesteigert. "Wir stehen dieser Situation als starkes Unternehmen gegenüber", sagte BP-Chef Tony Hayward. Die BP-Titel verabschiedeten sich mit plus 0,25 % auf 433,35 Pence ins Wochenende.
ATX -4,12 % / DAX -1,91 % / FT-SE-100 -1,63 % / CAC-40 -2,86 % / SPI -1,63 % / FTSE MIB -3,79 % / IBEX-35 -3,80 % / AEX -1,78 % / BEL-20 -2,20 % / SX Gesamt -1,71 % / Euro-Stoxx-50 -3,06 %