Europas Börsen schließen weitgehend im Minus

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Bei den Börsianern geht die Sorge vor einer stärkeren Finanzmarkt-Regulierungen in den USA um. Im Mittelpunkt standen außerdem Ölwerte.

Schwache Ölwerte und Medienberichte über staatsanwaltliche Ermittlungen gegen Goldman Sachs haben die europäischen Börsen am Freitag in die Verlustzone gezogen. Händler verwiesen darauf, dass der US-Bank nun ein Strafverfahren drohe. Zudem habe die Nachricht Ängste vor einer schärferen Regulierung der US-Bankenlandschaft geschürt.

Ölwerte wurden unter anderem durch die wachsenden Sorgen um eine Ölkatastrophe vor der US-Golfküste belastet. Hinzu kommt nach Meinung einiger Experten weiter eine Unsicherheit im Fall Griechenland, da auch der Beschluss eines Hilfspaketes nicht alle Probleme löse. "Es ist nicht sicher, dass die Krise vorbei ist, wenn das Geld an Griechenland ausbezahlt wird", sagte ein Börsianer. Der Euro-Stoxx 50 verlor 0,40 % auf 2.816,86 Punkte. Er büßte damit binnen Wochenfrist knapp 3,5 % seines Wertes ein. Verantwortlich dafür waren vor allem Verluste nach den Herabstufungen der Kreditwürdigkeit Griechenlands, Portugals und Spaniens. In Paris ging es für den CAC-40 um 0,62 % auf 3.816,99 Punkte runter, während der Londoner FTSE 100 um 1,15 % auf 5.553,29 Zähler fiel.

Im Fokus standen weiterhin die Ölwerte. Total sackten nach Zahlen um 2,55 % auf 40,97 Euro ab. Der französische Ölkonzern profitierte im ersten Quartal wie seine Konkurrenz massiv vom hohen Ölpreis. Händlern zufolge wurden die Erwartungen damit aber lediglich erfüllt und die positive Überraschung blieb aus. In London büßten BP-Aktien weitere 1,49 % auf 575,50 Pence ein. Die US-Regierung sieht BP in der Verantwortung und erwartet, dass der britische Ölkonzern alles zur Bekämpfung der Ölkatastrophe durch die untergegangenen Ölplattform im Golf von Mexiko tut und die Kosten voll trägt.

Auch Finanzwerte zogen die Aufmerksamkeit weiter auf sich. Die zweitgrößte britische Bank Barclays steigerte im ersten Quartal zwar ihren Gewinn deutlich, doch anders als zahlreiche Großbanken weltweit konnte sie die Erwartungen der Experten nicht übertreffen. Die Aktie fiel am "Footsie"-Ende um 6,37 % auf 338,.25 Pence. Daran änderten auch positive Aussagen über die aktuelle Geschäftsentwicklung nichts. Insgesamt zählten Banken und Versicherer aber zu den Favoriten im europäischen Handel. Sie profitieren laut Händlern von nachlassenden Sorgen über die Schuldenkrise in der Euozone.

Unter den weiteren Gewinnern und Verlierern im Euro-Stoxx 50 fanden sich die Aktien der CRH mit plus 2,53 % und der Siemens mit einem Aufschlag von 1,96 %. Im unteren Bereich des europäischen Kurszettels fanden sich die Aktien von BASF (minus 4,24 %) und ArcelorMittal (minus 3,21 %).

ATX +0,24 % / DAX -0,15 % / FT-SE-100 -1,15 % / CAC-40 -0,62 % / SPI -0,84 / FTSE MIB -0,61 % / IBEX-35 +0,49 % / AEX -0,73 % / BEL-20 -0,03 % / SX Gesamt -0,29 % / Euro-Stoxx-50 -0,40 %

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