Europas Börsen schwächer erwartet

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Der Future auf den Euro-Stoxx-50 deutet auf einen um 1,09 % schwächeren Start hin. Der FTSE 100 wurde 0,86 % tiefer taxiert. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für die Entwicklung des Leitindex im Xetra-Handel sank bis kurz nach 8 Uhr auf 5.616 Punkte. Damit lag er um 1,4 % unter dem Xetra-Schluss vom Freitag.

Händler verwiesen auf die verstärkte Unsicherheit an den Börsen, die sich auch in der schwachen Vorgabe der Überseebörsen widerspiegele. Der Dow-Future verlor seit Handelsschluss in Europa am vergangenen Freitag weitere 1,27 % und in diesem Umfeld dürften sich die wichtigen europäischen Börsen nicht von den kräftigen Rückschlagen der vergangenen Handelstage erholen.

"Nach wie vor belasten die Pläne der US-Regierung unter Barack Obama zu einer stärkeren Regulierung der US-Banken die Stimmung an den Börsen", sagte Analyst David Buik von BGC Partners. Sollten die Pläne der Regierung in Washington in die Tat umgesetzt werden, befürchten Experten einen Dämpfer beim Wirtschaftswachstum.

Vor den Hintergrund der Obama-Pläne dürften erneut die großen Bankenwerte wie Societe Generale an der Börse in Paris oder die Papiere von Barclays an der Börse in London im Fokus stehen. Zudem dürften auch die Aktien des niederländischen Elektronikkonzern Philips nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Philips setzte auch im 4. Quartal 2009 den Erholungskurs weiter fort, blieb beim Umsatz aber leicht hinter dem Vorjahreswert zurück.

Außerdem meldete der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson Geschäftszahlen. Das Unternehmen beendete das vergangenen Krisenjahr mit einem deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang. Die Erlöse gingen im Schlussquartal um 13 % zurück. Das Infrastrukturgeschäft habe vor allem in der 2. Jahreshälfte gelitten, sagte der neue Ericsson-Chef Hans Vestberg.

Schließlich meldete die französische Großbank BNP Paribas eine Neuausrichtung im Immobiliengeschäft. Nach Angaben von Vorstandsmitglied Henri Faure im "Handelsblatt" will die Bank das Geschäft mit Immobilienfonds in Deutschland ausbauen. Zu weiteren Details wollte er keine Angaben machen. Faure machte aber klar, dass ihn das Geschäft mit offenen Publikumsfonds in Deutschland nicht interessiere. Offenbar wollen die Franzosen ein deutsches Fondshaus kaufen, das primär im Geschäft mit institutionellen und vermögenden Privatkunden aktiv ist.

In Frankfurt rücken die Titel von VW in den Blick. Bei dem Autobauer wächst die Sorge vor einer sehr langen Autokrise. Der Vorstand um Konzernchef Martin Winterkorn fürchtet nach Informationen der Branchen- und Wirtschaftszeitung "Automobilwoche", dass sich die Schwäche des Fahrzeuggeschäfts noch erheblich länger hinziehen werde als bisher erwartet.

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