Alle Sektoren mit Verlusten

Europas Börsen setzen Talfahrt fort

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Abstufung der US-Kreditwürdigkeit im Fokus - Autowerte und Rohstofftitel unter Druck.

Die europäischen Leitbörsen setzten ihre aktuelle Talfahrt am Montag weiter fort und mussten einheitlich deutliche Kursverluste verbuchen. So sackte der Euro-Stoxx-50 um 3,72 % auf 2.286,91 Zähler ab.

Nach einem kurzen Abstecher auf positives Terrain am Vormittag drehten die Indizes im weiteren Verlauf wieder deutlich ins Minus ab. Am Nachmittag wurde der Sinkflug angesichts der sehr schwachen Eröffnung an der Wall Street noch einmal beschleunigt.

Thema Nummer eins am Markt war die Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Die Devisenexperten der Commerzbank betonten, dass die Finanzmärkte damit Neuland betraten. Immerhin hätten die USA bis dato stets bei allen relevanten Ratingagenturen ein Top-Rating gehabt.

Dass die USA ihre Top-Bonität verloren haben, sei trotz allem keine Überraschung mehr gewesen, nachdem S&P die USA Mitte Juli auf "creditwatch negative" gesenkt und dabei die Abstufung der Kreditwürdigkeit bereits signalisiert hatte, meinten hingegen die Experten von Barclays.

Das zwischenzeitliche Plus am Vormittag hatten Börsianer unter anderem darauf zurückgeführt, dass sich die Finanzminister der G-7-Staaten in einer Telefonkonferenz zu ihrer Verantwortung für stabile Aktienmärkte bekannt hatten. Zudem hatte die Europäische Zentralbank (EZB) Käufe von italienischen und spanischen Staatsanleihen signalisiert.

Ein Branchenvergleich in Europa zeigte alle Sektoren im roten Bereich. Die deutlichsten Abschläge mussten Aktien aus dem Automobil-Sektor sowie Rohstofftitel verbuchen. So rutschten ArcelorMittal um 9,59 % auf 16,03 Euro ab.

Bei den Autowerten mussten Daimler einen Abschlag von 7,05 % auf 39,01 Euro hinnehmen. BMW erging es mit minus 8,83 % auf 55,14 Euro noch etwas schlechter. In Paris zeigten sich Renault um 9,27 % tiefer bei 28,40 Euro und Peugeot gaben 9,10 % auf 20,375 Euro ab.

Unter den Finanzwerten rutschten ING deutliche 8,31 % auf 6,015 Euro ab. Societe Generale büßten 8,42 % auf 25,125 Euro ein. In Mailand schlossen UniCredit nach volatilem Verlauf noch um 0,38 % höher bei 1,067 Euro und Intesa Sanpaolo um 0,15 % leichter bei 1,297 Euro.
 

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