Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Freitag bis zur Mittagszeit ihre Verluste verringert und behauptet tendiert. Am Morgen hatte vor allem die enttäuschende Bilanz des US-Konzerns Google die Stimmung verhagelt. Nun trieben Hoffnungen auf erfreulichere Quartalszahlen der Bank of America und von General Electric die Indizes wieder höher, hieß es in den Handelsräumen.
Bevor die beiden nächsten US-Konzerne und auch Konjunkturdaten wie die Verbraucherstimmung der Uni Michigan neue Impulse geben dürften, rückte vor allem der europäische Luftfahrtsektor in den Blick: Aktien von Fluggesellschaften gaben überdurchschnittlich nach, denn sie litten darunter, dass zahlreiche Flüge wegen Aschewolken des isländischen Vulkans ausfallen.
Die Wolke werde mindestens noch für die nächsten 24 Stunden den Flugverkehr lähmen, hieß es seitens der europäischen Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol. 12 Länder in Europa haben ihren Luftraum inzwischen ganz oder teilweise gesperrt. Air France-KLM büßten 1,75 % auf 12,65 Euro ein, Iberia sanken um 1,73 % auf 2,614 Euro. British Airways gaben 0,82 % auf 240,665 Pence ab und Ryanair fielen um 2,03 % auf 3,91 Euro.
Europas Autosektor zog wegen aktueller Monatszahlen des Branchenverbandes Acea zu Pkw-Neuzulassungen die Aufmerksamkeit von Anlegern auf sich. So zählten im Euro-Stoxx 50 Daimler mit plus 0,45 % zu den Spitzenwerten. In Paris stiegen Renault um 0,2 % auf 35,23 Euro und PSA Peugeot Citroen notierten unverändert bei 22,22 Euro.
Volkswagen (+1,5 % auf 71,55 Euro) hat in den ersten 3 Monaten des Jahres den weltweiten Absatz um fast 25 % auf 1,73 Millionen Fahrzeuge gesteigert. "Es ist deutlich zu spüren, dass der Pkw-Gesamtmarkt in vielen Teilen der Welt wieder anspringt", sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler. VW setzte sich damit vom Weltmarkt ab, der um 19,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegte.
Zu den Favoriten im Auswahlindex der Eurozone zählte die Aktie von Carrefour nach überraschend starken Umsatzzahlen und der Ankündigung eines Aktienrückkaufs. Die Titel des französischen Einzelhändlers stiegen um 3 % auf 39,01 Euro.
Die Aktien von LM Ericsson büßten dagegen nach anfänglichen Gewinnen im Einklang mit dem Gesamtmarkt 0,31 % auf 79,25 schwedische Kronen ein. Der angeschlagene Handyanbieter Sony Ericsson hat sich trotz eines erneuten Absatzrückgangs im ersten Quartal wieder in die schwarzen Zahlen gehievt.
Das Gemeinschaftsunternehmen von Sony und LM Ericsson wies überraschend einen schmalen Gewinn aus. Ein Analyst meinte zu den Zahlen, dass es zwar positiv sei, dass ein Gewinn erzielt wurde und der durchschnittliche Verkaufspreis gestiegen sei, aber dafür habe sich Sony Ericsson auf weniger Modelle konzentriert und die Volumen seien weitaus stärker als erwartet zurückgegangen. Auf den Konzern kämen noch eine Reihe größerer Herausforderungen zu.