Europas Börsen zu Mittag freundlich

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Moderat erholte Finanzwerte und höhere Rohstoffpreise haben den europäischen Börsen am Montag Auftrieb gegeben. Allerdings bröckelten die Gewinne bis zum Mittag nach einer festen Eröffnung spürbar ab.

Ein Analyst von KBC Securities sprach von einer technischen Erholung nach der zuletzt steilen Talfahrt: "Es gibt immer noch Leute, die an eine gute Kaufgelegenheit glauben, nachdem davor viele die Marktrallye verpasst haben."

Die positiven Nachrichten seien allerdings schon eingepreist und es könne noch um weitere 10-20 % nach unten gehen, warnte der Experte. Beim Finanzministertreffen der G7 am Wochenende hatten mehrere Vertreter der europäischen Mitgliedsländer versichert, es werde alles Nötige getan, um die finanziellen Probleme einiger Mitglieder in den Griff zu bekommen.

Finanzaktien konnten zulegen. So verteuerten sich Intesa SanPaolo im Euro-Stoxx um 0,29 % auf 2,565 Euro. An der Börse in Brüssel sprangen Dexia nach der Zustimmung der EU-Kommission zur Restrukturierung um 2,58 % auf 4,12 Euro hoch. Der französisch-belgische Immobilien-und Staatsfinanzierer hatte am Freitagabend grünes Licht für seine Rettung durch den Staat erhalten und muss nun europaweit Vermögenswerte abstoßen, um seine Bilanzsumme deutlich zu senken. Kepler bewertet die Aktie mit "Buy", überdenkt aber das Kursziel für die Aktien.

In London gehörten Minenwerte zu den Favoriten. Bei Xstrata half auch noch die Ankündigung, dass der schweizerisch-britische Rohstoffkonzern trotz eines Gewinneinbruchs im vergangenen Jahr wieder eine Dividende zahlen will - die Aktie stieg um 0,36 Prozent auf 953,4 Pence. Die Citigroup hob zudem ihr Ziel für die Aktie von 1.100 auf 1.450 Pence an und blieb bei der Anlageempfehlung "Buy".
Ein Citigroup-Analyst trug damit seinen Schätzungen Rechnung, die er aufgrund neuer Prognosen für die Entwicklung der Metallpreise nach oben revidiert hatte. An der "Footsie"-Spitze ragten Randgold Resources mit einem Kursplus von 4,7 % auf 4.407 Pence hervor.

Die britische Bank HSBC hat mit Blick auf die jüngsten Analystenkommentare für den Stahlsektor den Eindruck, dass die Markterwartungen zunehmend positiver werden. Es sei nach wie vor Werthaltigkeit im europäischen Stahlsektor zu finden. Die Aktie des Branchenprimus ArcelorMittal, für die die Analysten das Kursziel anhoben und weiter eine Übergewichtung empfahlen, gewann leicht um 0,13 % auf 27,34 Euro.

Der Handyhersteller Nokia (-0,15 % auf 9,74 Euro) streicht im heimischen Finnland 285 Stellen. Wie der Branchenführer mitteilte, soll die betroffene Fabrik in Salo mit bisher 2.200 Beschäftigten komplett auf die Herstellung von Smartphones umgestellt werden. Daraus erhoffe man sich kürzere Lieferzeiten in Europa und die bessere Erfüllung unterschiedlicher Kundenanforderungen, hieß es aus der Konzernzentrale Espoo.

Der spanische Telekom-Konzern Telefonica (+0,7 % auf 16,56 Euro) will die Internet-Suchmaschine Google für die Nutzung des Netzes zur Kasse bitten. "Die Suchmaschinen nutzen unser Netz, ohne dass sie irgendetwas dafür bezahlen", sagte Telefonica-Präsident Cesar Alierta nach spanischen Presseberichten.

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