Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen drehen in roten Bereich

Teilen

Jüngste Trump-Rally verliert im Späthandel Schwung.

Die europäischen Leitbörsen haben den Handel am Donnerstag mehrheitlich mit etwas schwächerer Tendenz beendet und konnten damit ihre Kursgewinne aus dem Frühhandel nicht halten. Der Euro-Stoxx-50 fiel bis Handelsschluss um 0,32 Prozent auf 3.046,59 Einheiten.

Im Frühhandel hatten noch starke Übersee-Vorgaben und die Hoffnung, dass der designierte US-Präsident Donald Trump die Wirtschaft mithilfe klassischer Konjunkturpakete ankurbelt, für Auftrieb gesorgt. Im Tagesverlauf verlor die jüngste Rally jedoch zunehmend an Schwung, da nach wie vor große Unsicherheit rund um die politischen Vorhaben Trumps herrscht, hieß es aus dem Handel.

"Unsicherheit münzt sich an den Börsen in höhere Volatilitäten um", schreibt Jochen Stanzl von CMC Markets. "Die stark gestiegenen Kurse gestern waren eine Übertreibung, die Wahrheit liegt wohl in der Mitte der Bewegungsspanne dieser Woche".

Zudem lasteten am Nachmittag starke Kursverluste bei US-Technologiewerten nicht nur auf der Wall Street, sondern auch auf dem europäischen Marktsentiment. Trotz der im Späthandel gekippten Stimmung waren Finanzwerte europaweit stark. Die Branche könnte laut Marktteilnehmern im Zuge des Trump-Siegs von einem geringeren Regulierungsdruck profitieren. Im Euro-Stoxx-50 kletterten Deutschen Bank um 5,58 Prozent nach oben, Intesa Sanpaolo zogen um 4,39 Prozent an und Societe Generale gewannen 3,42 Prozent.

Auch Versicherer wie AXA (plus 4,32 Prozent) schlossen klar fester. An der Zürcher Börse erhöhten sich Zurich Insurance Group 0,58 Prozent. Das Unternehmen macht Fortschritte bei der Sanierung. Im dritten Quartal standen 912 Mio. Dollar Gewinn unterm Strich, nach 207 Mio. Dollar im Jahr davor.

An die Spitze des Euro-Stoxx-50 setzten sich Vivendi mit plus 8,99 Prozent. Der französische Medienkonzern konnte mit seinen Zahlen für das dritte Quartal die Erwartungen deutlich übertreffen. Der bereinigte Überschuss konnte mit 339 Mio. Euro fast verdoppelt werden.

Auch der Elektrokonzern Siemens hat im abgelaufenen Geschäftsjahr etwas besser abgeschnitten als gedacht. Unterm Strich verdienten die Münchener 5,45 Mrd. Euro. Die Aktien legten klare 4,59 Prozent zu.

Dagegen ist man beim französischen Strom- und Gaskonzern Engie bei den Gewinnaussichten dagegen etwas pessimistischer. Es werde nun mit einem operativen Gewinn am untereren Ende der Erwartungsspanne gerechnet. Die Titel rutschten um 7,65 Prozent und damit ans Ende des Euro-Stoxx-50 ab. Die Branchenkollegen E.ON (minus 3,81 Prozent) und Enel (minus 3,44 Prozent) schlossen ebenfalls im roten Bereich.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.