Am Vormittag

Europas Leitbörsen einheitlich auf Talfahrt

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Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.45 Uhr mit minus 0,88 Prozent oder 26,76 Punkte bei 3.015,69 Einheiten.

Die Leitbörsen in Europa zeigten am Freitagvormittag deutlich schwächer. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.45 Uhr mit minus 0,88 Prozent oder 26,76 Punkte bei 3.015,69 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 1,28 Prozent oder 115,61 Zähler auf 8.889,41 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,82 Prozent oder 52,45 auf 6.379,40 Punkte.

   Grund für die erneuten Verluste sind schwache Vorgaben aus Übersee. Am Vorabend war der Dow Jones um rund zwei Prozent eingebrochen und hatte am Morgen sämtliche relevanten asiatischen Aktienmärkte erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Belastet hatten vor allem ernüchternde Aussagen von US-Notenbankern. So erwartet der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, eine erste US-Leitzinserhöhung weiterhin im ersten Quartal 2015. "Die Märkte machen einen Fehler, wenn sie die Zinsprojektionen der Fed ignorieren", sagte Bullard am Donnerstag. Dies könne schlecht enden. Die Märkte hatten nach dem jüngsten Fed-Protokoll erst Mitte 2015 mit einer Leitzinsanhebung gerechnet.

   Auch konnten die vormittags veröffentlichten Konjunkturdaten die Stimmung nicht steigern. Die italienische Industrieproduktion hat im August etwas weniger zugelegt als erwartet. Sie sei nur um 0,3 Prozent und nicht wie erwartet um 0,5 zum Vormonat gestiegen, teilte das Statistikamt Istat mit. Unterdessen lag die französische Industrie auf dem Niveau des Vormonats. Erwartet war hier ein Rückgang um 0,3 Prozent. Die deutsche Produktion war dagegen um vier Prozent und damit so kräftig wie seit fünfeinhalb Jahren nicht mehr eingebrochen.

   Im Tagesverlauf richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Ankündigung der frühzeitigen LTRO-Rückzahlungsvolumen. Noch immer stehen 317 Mrd. Euro aus, so die Experten der Helaba-Bank. Der Großteil des Tilgungsbedarfs liegt bei italienischen und spanischen Banken. Außerdem stehen die Veröffentlichung der Importpreise für September aus den USA auf dem Tagesplan.

   Im Branchenvergleich konnte sich die Konsumgüterbranche im grünen Bereich halten. Die Titel von Carrefour notierten mit plus 1,37 Prozent. Die Aktien von Danone legten immerhin um 0,20 Prozent zu. L'Oreal-Papiere stiegen leicht um 0,16 Prozent

   Hingegen verloren die Titel des Anlagenbauers Technip satte 4,16 Prozent. Auch die Automobilbranche verlor an Terrain. Die Papiere von Renault notierten mit minus 3,53 Prozent und die Fiat-Titel sanken 1,06 Prozent. Das Aktien des Finanzunternehmens Mediolanum sackten um 3,90 Prozent ab.
 

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