Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,68% oder 21,94 Punkte auf 3.260,75 Zähler.
Die europäischen Leitbörsen haben am Freitag im Frühhandel einheitlich höher tendiert. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,68 Prozent oder 21,94 Punkte auf 3.260,75 Zähler. Der DAX in Frankfurt stieg um 0,53 Prozent oder 53,51 Punkte auf 10.118,31 Einheiten. In London legte der FT-SE-100 0,65 Prozent oder 41,25 Punkte auf 6.379,92 Stellen zu.
Gute Vorgaben von der Wall Street und aus Asien haben die Aktienmärkte in Europa gestützt. Nachdem die US-Inflation im September auf null gefallen ist, rechnen immer weniger Marktteilnehmer mit einer Zinserhöhung noch in diesem Jahr. Impulse durch Konjunkturdaten blieben in der Früh aus. Am Vormittag wird nur mehr die endgültige Fassung der Verbraucherpreise in der Eurozone für September veröffentlicht. Vorläufige Zahlen hatten einen Rückgang von 0,1 Prozent angezeigt.
Die Blicke der Anleger dürften sich damit zu Wochenschluss stärker auf die USA richten. Dort werden unter anderem Daten zur Industrieproduktion und das von der Universität Michigan erhobene Barometer zur Verbraucherstimmung veröffentlicht.
Daneben stand die laufende Berichtssaison im Mittelpunkt. So ist der Umsatz des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns Nestle in den ersten neun Monaten von 66,2 auf 64,9 Mrd. Franken gesunken. Wechselkurseffekte und der Maggi-Fertignudeln-Skandal in Asien bremsten das Unternehmen aus. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wurde daher gesenkt. Statt wie bisher 5 Prozent erwartet Nestle nun nur mehr ein organisches Wachstum von 4,5 Prozent. Die Anleger zeigten sich darüber wenig erfreut, die Aktie rutschte um 1,80 Prozent ab.
Besser lief es für Carrefour-Papiere, die mit einem Plus von 3,15 Prozent am Vormittag an der Spitze des Euro-Stoxx-50 lagen. Europas größter Einzelhändler hat seinen Umsatz im dritten Quartal wegen guter Geschäfte in Südeuropa gesteigert. Die Verkaufserlöse legten um 4,2 Prozent auf rund 21,5 Mrd. Euro zu. Das Wachstum ist mit 2,6 Prozent kräftiger als im Vorquartal. Die Erwartungen von Analysten wurden damit leicht übertroffen.
Remy Cointreau wiederum hat seinen Umsatzschwund im abgelaufenen Quartal eingedämmt. Die Konzernerlöse schrumpften um 3,2 Prozent auf 277,5 Mio. Euro. Im Vorquartal war das Minus mit 9,0 Prozent noch deutlich stärker ausgefallen. Unterstützend wirkte eine Erholung im China-Geschäft. Die Aktie des Spirituosenherstellers gewann im Frühhandel 0,44 Prozent.
Abseits der Berichtssaison rutschten Volkswagen-Titel mit einem Minus von 1,95 Prozent ans untere Ende des Euro-Stoxx-50. Der deutsche Autohersteller hat seinen Absatz im September trotz des Dieselskandals weiter gesteigert. Gleichzeitig verlor er aber Marktanteile. Der Skandal um manipulierte Abgaswarte ist erst in der zweiten Monatshälfte bekannt geworden.