Der Euro-Stoxx-50 reduzierte sich um 71,01 Einheiten oder 2,11 Prozent auf 3.294,19 Zähler.
Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag nach einem neuerlichen Kursrutsch gegen Handelsende mit deutlichen Abschlägen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 reduzierte sich um 71,01 Einheiten oder 2,11 Prozent auf 3.294,19 Zähler.
Die Entwicklungen um den griechischen Schuldenstreit standen auch am Dienstag wieder im Augenmerk vieler Investoren. Die Sitzung der Finanzminister vor dem Sondergipfel der Regierungs- und Staatschefs verlief nach jüngsten Meldungen ergebnislos. Entgegen ursprünglicher Medienberichte erschien der griechische Finanzminister bei der Zusammenkunft doch nicht mit neuen Vorschlägen in das Treffen. Diese sollen aber am morgigen Mittwoch im Verlauf einer Telefonkonferenz der Eurogruppe erfolgen.
Eine Empfehlung der Eurogruppe an den anschließenden Sondergipfel zum weiteren Vorgehen dürfte es damit keine gegeben haben. Das Treffen ist für 18.30 Uhr angesetzt. Der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erwartet sich von der Zusammenkunft jedoch keine Lösung im Schuldenstreit.
Nach der ergebnislosen Sitzung rückte auch die mit klaren Verlusten begonnene Sitzung der Wall Street ins Augenmerk vieler Investoren. Die Leitindizes der europäischen Leitbörsen zeigten allesamt gegen Ende des Handelstages eine steile Abwärtstendenz. Vom Markt hieß es, dass die Risikoscheue der Anleger nicht nur mehr Aktien, sondern auch Rohstoffanlagen erreicht habe. Auch Futures auf Ölsorten reduzierten sich gegen Handelsende nach den massiven Verlusten zu Wochenbeginn noch einmal kräftig.
Unter den Einzelwerten standen Übernahmegespräche im Fokus. In der Schweiz schien eine Übernahme von Syngenta durch Monsanto etwas näher zu rücken. Der Monanto-Chef Hugh Grant teilte einer Schweizer Zeitung mit, dass die Gespräche über eine Fusion mit den Syngenta-Aktionären sehr konstruktiv verlaufen seien. Syngenta hatte das 45 Mrd. Dollar schwere Angebot des US-Konzerns abgelegt, Monsanto zeigte sich bereit mehr zu zahlen wenn man Einsicht in die Bücher des Unternehmens erhalte. Dies verweigerte Syngenta jedoch. Die Aktien des Schweizer Agrarkonzerns verloren jedoch gegen Handelsende an Boden und schlossen bei Minus 1,29 Prozent.
Auch in Frankfurt wurden Übernahmespekulationen laut. Der Verlag Axel Springer und ProSiebenSat.1 nehmen einen neuerlichen Anlauf zu einer Fusion zu einem europäischen Mediengiganten. Insidern zufolge planen die beiden Unternehmen wohl einen Zusammenschluss unter Gleichen. Der letzte Übernahmeversuch von ProSiebenSat.1 scheiterte 2006 allerdings an Bedenken von Kartellwächtern. Die Aktien von Axel Springer verteuerten sich um 2,18 Prozent, während die Wertpapiere des Fernsehsenders 0,53 Prozent abgaben.