Zinserwartungen gedämpft - Energiesektor bewegt.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Dienstagvormittag mit knapp behaupteter Tendenz gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit minus 0,15 Prozent oder 4,43 Punkten bei 3.008,45 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel 0,04 Prozent oder 3,76 Zähler auf 10.428,01 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,15 Prozent oder 10,16 Einheiten auf 6.690,74 Punkte.
Die europäischen Märkte hatten sich am Vormittag zunächst von den positiven Impulsen aus den USA und China tragen lassen. Nachdem das Direktoriumsmitglied der US-Notenbank Lael Brainard am Montag zu "Vorsicht" bei der Zinswende gemahnt hatte, sank die Erwartung einer baldigen Zinsanhebung. Die Anleger reagierten mit leicht erhöhter Risikofreude.
Neue Daten aus China deuten auf eine Belebung der Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin. Im August waren die Industrieproduktion und der Umsatz im Einzelhandel überraschend stark ausgefallen. Der Industrieausstoß stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent, wie die Regierung am Dienstag in Peking mitteilte.
Weitere Impulse werden von den um elf Uhr anstehenden Ergebnissen der aktuellen ZEW-Umfrage in Deutschland erwartet. Die Analysten der Helaba rechnen mit einem unveränderten ZEW-Index der Konjunkturerwartungen.
Bei den Einzelwerten standen heute Energiewerte im Fokus. Nachdem die Anteilsscheine von Uniper am Montag bereits ein insgesamt ordentlich verlaufenes Börsendebüt hingelegt hatten, bauten sie am Dienstag ihre Gewinne aus und zogen um rund 2,14 Prozent an. Damit belegte die Kraftwerks- und Energiehandelssparte des ehemaligen Mutterkonzerns E.ON den ersten Platz im europäischen Leitindex. Mehrere Analysten hatten sich überwiegend zuversichtlich zu den Papieren geäußert. Für die Aktien von E.ON ging es hingegen um 1,55 Prozent nach unten und damit auch an das untere Ende des Euro-Stoxx-50.
Die Ölpreise waren zuletzt wieder gefallen, nachdem für die kommenden Daten zum Öl-Lagerstand der USA steigenden Vorräte erwartet werden. Davon zeigten sich auch die Öl- und Energiewerte Engie (minus 0,87 Prozent), Eni (minus 1,03 Prozent) und Total (minus 1,22 Prozent) beeinträchtigt.