Schlussrally

Europas Leitbörsen mehrheitlich im Plus

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Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 5,06 Einheiten oder 0,21% auf 2.434,23 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen konnten sich am Freitag nach einer Kursrally kurz vor Handelsschluss doch noch mit Gewinnen ins Wochenende verabschieden. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 5,06 Einheiten oder 0,21 Prozent auf 2.434,23 Zähler.

Begünstigt durch die dünne Nachrichtenlage und unklare US-Konjunkturdaten rückten am frühen Nachmittag Gerüchte um Notenbankmaßnahmen in den Fokus der Anleger. Namentlich nicht genannte Zentralbanker hatten der Nachrichtenagentur "Bloomberg" mitgeteilt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bis zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Beschwerden gegen den permanenten Rettungsschirm ESM keine Anleihekäufe durchführen werde. Damit soll es bis 12. September keine Staatspapierkäufe von klammen Eurostaaten geben. Nach dem Bekanntwerden fiel der Euro-Stoxx-50 auf sein Tagestief.

Kurz nach 16.30 Uhr drehten die New Yorker Aktienbörsen dann ins Plus und auch in Europa wurden die Verluste wieder eingedämmt. Dabei halfen die US-Konjunkturdaten wenig. Die Auftragseingänge für langlebige Güter stiegen zwar mit 4,2 Prozent weit über der Prognose von 2,5 Prozent, allerdings war der Anstieg fast ausschließlich durch Transportgüter bedingt. Ohne diese wären die Auftragseingänge um 0,4 Prozent gesunken. Kurz vor Handelsschluss legten die Märkte dann noch einmal kräftig zu. Händler verwiesen auf die Bekräftigung der deutschen Bundeskanzlerin Andrea Merkel beim heutigen Treffen mit dem griechischen Ministerpräsident Antonis Samaras, Griechenland in der Eurozone halten zu wollen, als marktunterstützend.

Unter den Einzelwerten standen Stahltitel besonders unter Druck, nachdem ein Analystenhaus den US-Sektor abgestuft hatte weil die jüngst angekündigten Preiserhöhungen international nicht durchgesetzt worden seien. ArcelorMittal rutschten an das Ende des Euro-Stoxx-50 mit einem Minus von 2,58 Prozent auf 12,285 Euro. ThyssenKrupp büßten in Frankfurt 1,52 Prozent auf 16,215 Euro ein.

Bester Wert im europäischen Auswahlindex waren Nokia, die 4,18 um Prozent auf 2,492 Euro zulegten. Damit sind die Aktien innerhalb der letzten vier Wochen bereits um mehr als 80 Prozent gestiegen. Ein Händler verwies auf Marktspekulationen, wonach Wettbewerber eine Beteiligung an dem finnischen Handy-Hersteller erwägen.

Abschläge mussten indessen Bankwerte hinnehmen. BNP Paribas gaben um 1,71 Prozent auf 34,18 Euro nach. Intesa Sanpaolo reduzierten sich um 1,41 Prozent auf 1,19 Euro und UniCredit fielen um 1,40 Prozent auf 3,102 Euro.

Europas größter Autobauer Volkswagen (VW) bleibt trotz eines schwachen Europa-Geschäfts auf Erfolgskurs. Der Konzern setzte mit all seinen Marken im Juli 734.600 Fahrzeuge ab, ein Zuwachs von 10,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum, wie VW mitteilte. In den ersten sieben Monaten des Jahres stiegen die Verkäufe um 9,1 Prozent auf 5,19 Millionen Fahrzeuge. Die Papiere verbilligten sich trotzdem um 2,19 Prozent auf 142,60 Euro.

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