Schwache Bankaktien

Europas Leitbörsen mit Verlusten

Teilen

Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 1,29 Prozent auf 2.953,17 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag mit negativen Vorzeichen aus dem Handel gegangen. Die positiven US-Wirtschaftsdaten heizen laut Analysten die Spekulation um eine Reduzierung der geldpolitischen Hilfen durch die US-Zentralbank Fed weiter an, was die Aktienmärkte belaste. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 1,29 Prozent auf 2.953,17 Zähler.

In Europa galten vor allem die EZB-Entscheidung und die anschließenden Ausführungen von EZB-Chef Draghi als bestimmende Themen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich laut Commerzbank abwartender gezeigt als von vielen Experten erwartet. "EZB-Präsident Mario Draghi will zunächst die Wirkung der jüngsten Leitzinssenkung beobachten", sagte ein Commerzbank-Experte. Die Aussage von Draghi, dass man nicht über ein spezielles geldpolitisches Instrument gesprochen habe, spreche gegen baldige neue Maßnahmen zur Bekämpfung der zu niedrigen Inflation.

In einer Branchenübersicht gab es für die Finanzwerte die durchschnittlich stärksten Kursverluste. Unter allen 50 Euro-Stoxx-Werte waren die Aktien der Banken Intesa San Paolo, BBVA, UniCredit und Banco Santanader mit Kursabschlägen zwischen zwei und 3,4 Prozent unter den schwächsten Titeln.

BNP Paribas schlossen mit einem Minus von 1,67 Prozent. Die BNP Paribas hat das Rennen um die polnische Rabobank-Tochter BGZ gemacht. Das polnische Institut mit rund 400 Filialen geht für rund eine Milliarde Euro an die größte französische Bank.

Tiefer zeigten sich auch Einzelhandelswerte. Hier belasteten unter anderem Metro-Papiere, die nach einer Abstufung auf "Equal-weight" durch Morgan Stanley um 4,75 Prozent absackten.

Auch die Titel des französischen Baustoffkonzerns Saint-Gobain litten unter einem negativen Analystenkommentar. Nach einer Abstufung auf "Neutral" durch Merrill Lynch knickten die Papiere um 2,16 Prozent ein.

Ein deutliches Plus von 4,90 Prozent fuhren die Titel von Merck ein. Der deutsche Pharma-und Spezialchemiekonzern will das britische Chemieunternehmen AZ Electronic Materials kaufen. Merck biete den AZ-Aktionären 403,5 Pence je Aktie. Das ergebe eine Bewertung von AZ in Höhe von rund 1,93 Mrd. Euro. Die Titel von AZ sprangen um 50 Prozent auf 395 Pence in die Höhe.

Aktien der Lufthansa verloren 0,32 Prozent an Höhe. Ein Händler verwies auf die Gewinnwarnung des australischen Konkurrenten Qantas. Zwar sei die herbe Warnung größtenteils auf den australischen Luftverkehrsmarkt bezogen, sollte aber dennoch auf dem gesamten Sektor lasten, sagte ein Händler.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.