Der Euro-Stoxx-50 gewann deutlich um 102,21 Einheiten oder 3,31 Prozent.
Europas Leitbörsen haben heute mit klaren Gewinnen geschlossen. Positive Vorgaben aus Asien und den USA beflügelten schon am Vormittag die Märkte. Der Euro-Stoxx-50 gewann deutlich um 102,21 Einheiten oder 3,31 Prozent auf 3.190,39 Zähler.
Eine überraschend trübe Stimmung der Einkaufsmanager im September konnte den Erholungskurs der europäischen Indizes nicht stoppen. Der Einkaufsmanagerindex fiel von 54,3 Punkten im August auf revidierte 53,6 Punkte. Auch Börsianer rechnen mit einem schwächeren Aufschwung in der Eurozone. Der Konjunkturindex der Investmentberatung Sentix gab im Oktober von 13,6 auf 11,7 Punkte nach. Das ist der niedrigste Wert seit Jänner.
Um die Wirtschaft zu stützen intervenierte die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem Anleihenprogramm. Die Geldschwemme sollte Banken dazu bewegen, mehr Kredite an Firmen und Haushalte zu vergeben statt in Bonds zu investieren. Nun hat die EZB die Geschwindigkeit ihres großen Anleihen-Kaufprogramms verringert. Die Frankfurter Währungshüter nahmen in der Woche zum 2. Oktober Staatsbonds für 8,44 Mrd. Euro in ihre Bücher. In der Woche zuvor waren es noch 11,16 Mrd. Euro gewesen.
Der Euro-Stoxx-50 präsentierte sich vollständig im Plus. Auch die am Vormittag noch mit Verlusten kämpfenden VW-Aktien drehten mit 1,27 ins Plus. Der Automobilkonzern kämpft mit den Nachwehen des Abgase-Skandal. Im weltweit zweitgrößten VW-Werk im mexikanischen Puebla standen am Samstag sogar die Bänder still und auch in Australien stoppte der Konzern den Verkauf einiger Dieselmodelle.
Daneben rückten rückten die Aktien von Nordex satte 7,95 Prozent weiter. Der deutsche Windturbinenbauer übernimmt von der spanischen Acciona deren Windkraft-Tochter und erhält im Gegenzug mit dem Mischkonzern einen neuen Großaktionär. Die Spanier halten nach Abschluss der Transaktion 29,9 Prozent an Nordex. Im Zuge des Deals verkauft auch BMW-Erbin Susanne Klatten einen Großteil ihres Nordex-Aktienpakets an Acciona.
Außerdem sprangen die Aktien von Beko 27,81 Prozent hoch, nachdem bekannt wurde, dass der in Deutschland notierte österreichische Konzern die Börse verlassen will. Es sei eine Barabfindung bei einem Gesellschafterausschluss "Squeeze-Out" geplant.
Branchenseitig tendierten Versorger besser. E.On legten 4,84 Prozent zu und Eni ebenfalls 4,33 Prozent. Auch Bankwerte waren unter den Spitzenwerten zu finden. Die Aktien der Deutschen Bank stiegen 5,21 Prozent und die Titel von Banco Santander kletterten 4,49 Prozent höher.