Mehrheitlich

Europas Leitbörsen schließen etwas leichter

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Euro-Stoxx-50 fiel um 23,79 Punkte oder 0,78% auf 3.023,77 Einheiten.

Nach einer deutlichen Erholung zum Wochenstart ist es für die europäischen Börsen am Dienstag wieder mehrheitlich etwas bergab gegangen. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 23,79 Punkte oder 0,78 Prozent auf 3.023,77 Einheiten.

In den Fokus rückte erneut der Konflikt in der Ostukraine, nachdem am Vortag noch Signale in Richtung einer Deeskalation verortet worden sind. Russland hat heute einen Hilfskonvoi für die Ostukraine losgeschickt, wodurch Analysten zufolge unter einigen Investoren die Sorge geschürt wurde, dass Präsident Wladimir Putin damit womöglich eine verdeckte Invasion des Nachbarlands anlaufen lassen könnte.

Datenseitig stand heute lediglich der Index für die ZEW-Konjunkturerwartungen auf der Agenda. Das Barometer für die Aussichten für die deutsche Wirtschaft ist im August überraschend deutlich um 18,5 auf 8,6 Punkte und damit so kräftig wie seit rund zwei Jahren nicht mehr gefallen. Das ZEW begründete die Entwicklung damit, dass "die anhaltenden geopolitischen Spannungen mittlerweile spürbare Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft zeigen". Im weiteren Tagesverlauf werden keine nennenswerten Daten mehr erwartet.

Im europäischen Branchenvergleich zeigten sich Ölwerte schwach. Dementsprechend sackten Total mit minus 2,23 Prozent auf 47,80 Euro ans Ende des Euro-Stoxx-50 ab. Kursverluste gab es zudem bei Versorgern zu beobachten. Eni gaben 1,25 Prozent auf 18,16 Euro ab und RWE fielen um 2,02 Prozent auf 28,44 Euro. Wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtete, will der Stromkonzern wegen stark gefallener Strom-Großhandelspreise bei weiteren Kraftwerken den Stecker ziehen.

Volkswagen verloren 0,47 Prozent auf 167,70 Euro. Der Konzern hat dank steigender Nachfrage in Europa und Asien im Juli mehr Autos seiner Kernmarke ausgeliefert. Im vergangenen Monat lieferte der Autobauer 491.600 Pkw der Marke VW an seine Kunden, ein Plus von vier Prozent.

Dagegen zogen Unicredit um 0,45 Prozent auf 5,605 Euro an. Die Bank-Austria-Mutter hatte zuvor ihren Ausstieg beim italienischen Fußball-Verein AS Rom bekannt gegeben. Sie verkaufte ihren 31-Prozent-Anteil an die US-Investorengruppe unter der Führung von AS-Präsident James Pallotta, der nun der Verein komplett gehört.

Außerhalb des Euro-Stoxx-50 büßten Electricite de France (EdF) 0,78 Prozent auf 23,59 Euro ein. Belastet wurden die Titel von der Nachricht, dass der französische Energieversorger vier britische Kernreaktoren in zwei Kraftwerken vorsichtshalber vom Netz genommen hatte. Bei Wartungsarbeiten in einem der beiden Reaktoren im nordenglischen Kraftwerk Heysham 1 wurde ein Defekt im Boilersystem gefunden, hieß es.

Nach Zahlenvorlage gaben Henkel 5,25 Prozent auf 78,16 Euro ab. Der Konsumgüterkonzern wurde im abgelaufenen Jahresviertel vom starken Euro belastet und rechnet wegen der Krise in der Ukraine und den erlassenen Handelssanktionen gegen Russland mit einem schwächeren Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt hielt der Konzern aber an seinen Prognosen fest.

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