China-Daten stehen Moody's Abstufungen gegenüber.
Nach den starken Kursverlusten zum Wochenstart sind die europäischen Leitbörsen am Dienstag erneut einheitlich schwächer aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 gab um 27,77 Einheiten oder 1,27 Prozent auf 2.151,54 Zähler ab.
Einem positiv aufgenommenen chinesischen Einkaufsmanagerindex standen erneute Sorgen um die Euro-Schuldenkrise gegenüber, nachdem Moody's den Ausblick für Deutschland, die Niederlande und Luxemburg auf negativ gesenkt hatte. Daneben lieferte vor allem die laufende Berichtssaison neue Impulse.
Ein europäischer Branchenvergleich wies Technologiewerte als größte Gewinner aus. So waren SAP (plus 3,50 Prozent auf 50,77 Euro) weit oben im Euro-Stoxx-50 zu finden, nachdem Europas größter Softwarehersteller Zahlen für das zweite Quartal vorlegte. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte SAP seinen Gewinn nach Steuern um 12 Prozent steigern.
Dagegen hat der größte Halbleiterhersteller Europas STMicroelectronics (minus 3,73 Prozent auf 3,764 Euro) wegen verhaltener Nachfrage auch im zweiten Quartal einen Verlust eingefahren. Auch die Ergebnisse von Dialog Semiconductor sind im zweiten Quartal mit Umsatz und Gewinn hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben. Die Papiere rutschten um 6,47 Prozent auf 14,46 Euro ab.
Der Krise trotzen konnte im ersten Halbjahr der auf Shopping-Center spezialisierte französische Immobilienkonzern Unibail-Rodamco (plus 1,56 Prozent auf 149,55 Euro). Zahlen legte außerdem der niederländische Telekom-Konzern KPN vor. Der Konzern hat mit einem Nettogewinn von 315 Mio. Euro im zweiten Quartal weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Zudem wurde die Dividende deutlich gekürzt. KPN beendeten die Sitzung mit einem satten Minus um 7,34 Prozent auf 6,79 Euro.
In den Blickpunkt gerieten auch Autowerte. Renault fielen um moderate 0,17 Prozent auf 32,90 Euro, nachdem der französischer Autobauer bekanntgegeben hat, gemeinsam mit dem US-Unternehmen Qualcomm ein System zum kabelfreien Aufladen von Elektroautos testen zu wollen. Darüber hinaus legten Volvo 0,63 Prozent auf 79,35 Schwedische Kronen zu. Die schwierige Wirtschaftslage in Europa hat den schwedischen Lastwagenbauer im zweiten Quartal nicht so stark gebremst wie befürchtet.
Daimler gaben indessen 0,85 Prozent auf 36,13 Euro ab. Da das Unternehmen die Nachfrage nach dem neuen kompakten Einstiegsmodell Mercedes-Benz A-Klasse aus eigener Kraft nicht befriedigen kann, soll der finnische Auftragsfertiger Valmet Automotive vom kommenden Jahr an bis 2016 im Daimler-Auftrag mehr als 100.000 Fahrzeuge der A-Klasse fertigen.
Deutliche Kursgewinne waren zudem in Generali (minus 3,55 Prozent auf 8,56 Euro) zu verzeichnen. Die Generali PPF Holding (GPH), ein Joint Venture aus Generali und dem tschechischen Partner PPF, hat eine Einigung mit dem Rivalen Groupama für die Übernahme der polnischen Tochter des französischen Konzerns Proama erreicht.
Auch die Papiere des deutschen Versicherers Allianz fielen bis Handelsschluss um 2,29 Prozent auf 74,16 Euro. Die EU-Wettbewerbsaufsicht hat grünes Licht für die Übernahme einer Versicherungssparte des französischen Maklers Gan Eurocourtage gegeben. Die Übernahme kostet nach Informationen aus Branchenkreisen gut 100 Mio. Euro.