Auf und Ab

Europas Leitbörsen schließen im Plus

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Der Euro-Stoxx-50 gewann 22,28 Einheiten oder 0,64 Prozent.

Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag nach einem Auf und Ab mehrheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 gewann 22,28 Einheiten oder 0,64 Prozent auf 3.488,08 Zähler.

Wechselbad der Gefühle am Europäischen Aktienmarkt: Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Geldhahn für griechische Banken vorerst offen zu lassen, für Entspannung. Einem Kurshoch zu Mittag nach Eingang des Athener Hilfsantrages folgte nach deutscher Ablehnung der Rutsch ins Minus. Den Anlegern bleibt zunächst keine andere Wahl als abzuwarten.

Trotz dieser Bitte an die EU um weitere finanzielle Unterstützung lehnt die griechische Regierung die damit bisher verbundenen Spar-und Reformauflagen weiter ab. Athen strebe einen ausgeglichenen Haushalt an, habe aber "keine Verlängerung des Memorandums" beantragt, in dem die Forderungen der Gläubiger an Athen festgehalten sind, hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen in Athen.

Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone würde keinen Dominoeffekt nach sich ziehen, schreibt sogleich die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) in einer Analyse. Das Land selber wäre in diesem Fall aber "fast sicher" zahlungsunfähig. Insgesamt berge der "Grexit" genannte Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone weniger Risiko als 2012, als zuletzt darüber spekuliert worden war.

Unterdessen enttäuschten die Konjunkturdaten aus Übersee. In den USA ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Jänner etwas schwächer gestiegen als erwartet. Auch das Geschäftsklima der Region Philadelphia hat sich im Februar überraschend eingetrübt. Hingegen fiel die Zahl der Erstanträge stärker als zunächst angenommen um 21.000 auf 283.000. Am morgigen Freitag stehen Daten aus der EU zum PMI des Verarbeitenden Gewerbe und Dienste für Februar zur Veröffentlichung.

Bei den Einzelwerten sorgten Geschäftszahlen für Bewegung. Der Expansionshunger hat beim französischen Brillenglashersteller Essilor im vergangen Jahr das Wachstum angeschoben. Der Umsatz legte um zwölf Prozent auf 5,67 Mrd. Euro zu - der Nettogewinn stieg sogar um mehr als die Hälfte auf 929 Mio. Euro. Die Essilor-Titel stiegen über 4,33 Prozent.

Auch der Rüstungsbauer und Autozulieferer Rheinmetall baute seine Vormittagsgewinne auf satte 7,92 Prozent aus. Die Zahlen des Unternehmen überzeugten die Anleger. Unterdessen drehten die Aktien von BAE System im Tagesverlauf immerhin um 0,67 Prozent ins Plus. Der größte europäische Rüstungskonzern hat vergangenes Jahr die schwache Rüstungsnachfrage zu spüren bekommen. Der Umsatz sackte um 8,5 Prozent auf 16,64 Mrd. britische Pfund ab.

Ebenfalls mit Gewinnen von 0,91 Prozent präsentierten sich die Titel von Telefonica, nachdem einem Medienbericht zufolge der Mobilfunkanbieter die Marken Base und E-Plus streichen will.

Hingegen fielen die BASF-Aktien 0,27 Prozent. Der deutsche Chemiekonzern baut zusammen mit der norwegischen Yara eine neue Ammoniak-Anlage am texanischen Standort Freeport. Die Kosten beliefen sich auf 600 Mio. Dollar (527,6 Mio. Euro).

Auch die Titel von Air France-KLM mussten Verluste hinnehmen und stürzten über fünf Prozent ab. Der heftige Pilotenstreik 2014 hat die Fluggesellschaft bei ihrer Sanierung deutlich zurückgeworfen. Das operative Ergebnis sackte von plus 130 Mio. auf minus 129 Mio. Euro ab. Der Sparkurs wird nun verschärft.

Außerdem stiegen die Siemens-Titel 1,19 Prozent, nachdem der Konzern einen Auftrag für den Bau eines Gaskraftwerk in Dubai erhielt. Der Auftragswert des staatlichen Versorger DEWA liege bei 400 Mio. Dollar (351,74 Mio. Euro), hieß es. Ab April 2018 soll die Erweiterung abgeschlossen sein.
 

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