Baustoffwerte schwach

Europas Leitbörsen schließen leichter

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US-Konjunkturdaten machten Erholungsversuch zunichte.

Die meisten europäischen Börsen haben am Donnerstag weiter nachgegeben. Einen Negativimpuls versetzten den Aktienmärkten auch diesseits des Atlantiks schwache Konjunktursignale aus den USA. Der Euro-Stoxx-50 ging letztlich um geringfügige 0,08 Prozent leichter bei 2.114,53 Einheiten aus dem Handel.

   Nach den kräftigen Vortagesverlusten hatten die europäischen Börsen am Berichtstag einen moderaten Erholungsversuch gestartet, der mit Vorlage eines ganzen Reigens an enttäuschenden US-Wirtschaftsdaten am Nachmittag aber jäh zunichte gemacht wurde. Mit den Negativsignalen vom US-Arbeitsmarkt würden auch die Vorzeichen für den am morgigen Freitag zur Veröffentlichung anstehenden großen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Mai auf eine Enttäuschung hindeuten, kommentierten Marktbeobachter. Im Späthandel grenzten die europäischen Indizes ihre Abschläge aber wieder merklich ein, vereinzelt schafften sie den Sprung zurück in die Gewinnzone.

   Die Branchenindizes im Euro-Stoxx-600 lagen zum Handelsende mehrheitlich im Minusbereich. Besonders deutlich ging es - neben den Rohstoffwerten - für den Bausektor nach unten (minus 2,10 Prozent). In Zürich verloren Holcim um 3,64 Prozent auf 51,60 Schweizer Franken, im Euro-Stoxx-50 markierte die irische CRH-Aktie mit minus 3,37 Prozent auf 13,60 Euro das untere Indexende.

   In der Bereichsübersicht schloss der Banksektor am besten ab, der entsprechende Subindex im Euro-Stoxx-600 ging um 0,58 Prozent nach oben. Rückenwind erhielt wer von den deutlichen Zugewinnen der BNP-Paribas-Aktie, die mit einem Aufschlag von 3,09 Prozent auf 25,725 Euro größter Favorit im Euro-Stoxx-50 war.

   Dahinter rangierten Eni und verteuerten sich um 1,69 Prozent auf 15,60 Euro. Italiens größter Energiekonzern hat seinen knapp 30-prozentigen Anteil am Gasversorger Snam für rund 3,5 Mrd. Euro an die Bank Cassa Depositi e Prestiti verkauft.

   Telefonica schlossen mit einem Zuwachs um 1,02 Prozent auf 8,937 Euro ebenfalls im oberen Bereich der Kurstafel. Die Nachricht, der spanische Telekom-Konzern bereite zur Reduzierung seiner Schulden einen möglichen Börsengang der deutschen Tochter o2 vor und erwäge zudem eine Abspaltung der Lateinamerika-Geschäfte, hatte die Aktie zeitweise an die Spitze des Euro-Stoxx-50 steigen lassen.

   In London wurde die Aktie des IT-Dienstleisters Logica von der Übernahmeofferte der kanadischen CGI Group beflügelt und zog um massive 68,80 Prozent auf 110,90 Pence nach oben. Thomas Cook brachen indes um 7,41 Prozent auf 18,75 Pence ein, nachdem der Reisekonzern für die erste Hälfte seines Geschäftsjahres einen um 165 Prozent ausgeweiteten Vorsteuerverlust auf 713 Mio. Pfund vermeldet hatte.
 

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