Deutsche Bank und Branchenkollegen dominieren Gewinnzone.
Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Leitindex für die Eurozone, der Euro-Stoxx-50, hat mit einem Minus von 0,23 Prozent bei 3.429,62 Punkten geschlossen. Der DAX in Frankfurt büßte 0,75 Prozent auf 11.962,13 Zähler ein. In London verlor der FT-SE-100 0,69 Prozent auf 7.378,34 Einheiten.
Die europäischen Märkte waren am Vormittag etwas leichter gestartet, hatten im Verlauf in die Gewinnzone gedreht und waren am Nachmittag erneut ins Minus gerutscht. Die Vorgaben der Wall Street fielen negativ aus, während kaum Impulse von Konjunkturdaten geliefert wurden. Politisch prägten das TV-Duell im französischen Präsidentschaftswahlkampf und die Verhandlungen über Reformen in Griechenland die Stimmung der Anleger.
Die einzigen relevanten Konjunkturdaten kamen in Europa aus Großbritannien. Dort ist die Inflation vor dem anstehenden EU-Austrittsantrag kräftig auf dem Vormarsch. Die Verbraucherpreise stiegen im Februar um 2,3 Prozent und damit so stark wie seit September 2013 nicht mehr. Die britische Industrie blickt so zuversichtlich in die Zukunft wie seit 22 Jahren nicht mehr. Das Barometer für die Erwartungen an die Produktion in den kommenden drei Monaten stieg im März um drei Punkte auf 36 Zähler.
Bei den Einzelwerten verursachten vor allem Unternehmensnachrichten Kursbewegungen. Der italienische Energiekonzern ENI und der russische Energiekonzern Gazprom haben am Dienstag in Moskau ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Damit signalisieren die beiden Energiekonzerne ihr Interesse für eine Kooperation zur Entwicklung eines Südkorridors für russische Gasexporte nach Europa. Die Aktien von Eni schlossen heuten mit einem Plus von 0,47 Prozent.
Die Aktien der Deutschen Bank konnten die Kursverluste von fast 10 Prozent am Vormittag im Handelsverlauf mehr als kompensieren und schlossen an der Spitze des Euro-Stoxx-50 mit einem Plus von 4,22 Prozent. Die Kapitalerhöhung wurde damit als erfolgreich eingestuft. Zum Start der Zeichnungsfrist wurden die Aktien ohne Bezugsrechte gehandelt. Die Altaktionäre konnten für zwei gehaltene Aktien eine neue zum Stückpreis von 11,65 Euro erwerben.
Auch andere Werte aus der Bankenbranche konnten Kursgewinne verbuchen. Die Aktien der Intesa Sanpaolo schlossen um 0,89 Prozent höher, jene der BNP Paribas stiegen um 1,02 Prozent und die Aktien der Societe Generale gewannen 1,64 Prozent.
Der deutsche Autokonzern BMW hat seine endgültige Jahresbilanz 2016 vorgelegt. In Zuge dessen präsentierte BMW einen überraschend guten Ausblick auf das Nettoergebnis 2017. Die BMW-Papiere gewannen heute 0,52 Prozent.
Am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 fanden sich hingegen die Titel des Medizinkonzerns Fresenius. Eine UBS-Studie rechnet mit Gegenwind für die Gewinnmargen des Tochterunternehmens FMC. Die UBS-Analysten reduzierten daher ihr Anlagevotum für FMC und Fresenius. Zu Handelsschluss hatten Fresenius um 3,40 Prozent abgegeben.