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Europas Leitbörsen schließen tiefrot

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Der Euro-Stoxx-50 verlor 2,04 Prozent oder 66,76 Punkte auf 3.203,21 Zähler.

Europas Leitbörsen haben am Freitag tiefrot geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 2,04 Prozent oder 66,76 Punkte auf 3.203,21 Zähler.

Für Belastung sorgte der extrem schwache Ölpreis, hieß es aus dem Handel. Zwischenzeitlich erreichte der Brent-Ölpreis den tiefsten Stand seit fast sieben Jahren und auch die Preise bei WTI gaben nach. Die Internationale Energieagentur IEA geht vorerst nicht von einem Abebben der Ölschwemme aus.

Das Überangebot am Weltmarkt werde mindestens bis spät ins Jahr 2016 anhalten, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht der IEA. Als Grund wird die kürzlich bestätigte Entschlossenheit des Ölkartells OPEC genannt, die Ölförderung des Kartells zu maximieren. Die hohe OPEC-Produktion ist ein entscheidender Grund für den starken Rückgang der Ölpreise.

Im Fokus stand aber auch weiterhin die Zinssitzung der US-Notenbank Fed nächste Woche. Laut Bloomberg rechnen 76 Prozent der Händler mit einer Zinsanhebung. Einige Konjunkturdaten standen ebenfalls auf dem Programm, diese dürften aber Analysten zufolge keine Auswirkungen auf die bevorstehende Zinsentscheidung haben. Während die US-Erzeugerpreise im November überraschend gestiegen sind, fielen die Zuwächse bei den Einzelhandelsumsätzen etwas unter den Erwartungen aus. Das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen hat sich unterdessen im Dezember weniger als erwartet aufgehellt.

Bei den Einzelwerten mussten Ölwerte deutliche Verluste hinnehmen. In Oslo verloren Seadrill 8,73 Prozent. Total und Shell verloren unterdessen 2,97 bzw. 4,39 Prozent.

In Frankfurt stürzten Aurubis rund 19,16 Prozent ab. Zwar erwirtschaftete Europas größte Kupferhütte trotz des deutlichen Kupferpreisverfalls im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Rekordergebnis, rechnet aber im laufenden Geschäftsjahr mit einem dann deutlichen sinkenden Vorsteuerergebnis.

VW zeigten sich mit minus 3,53 Prozent. Eine schwächere Entwicklung in Märkten wie Brasilien, Russland oder den USA hat Volkswagen einen Absatzrückgang eingebrockt. Im November sanken die Verkäufe von Pkw der Marke Volkswagen um 2,4 Prozent auf 496.100. Der Dieselskandal hatte der Marke insbesondere in den USA und Großbritannien im vergangenen Monat kräftige Absatzeinbrüche eingebrockt.

RWE verloren 2,23 Prozent. Der Aufsichtsrat des deutschen Energiekonzerns RWE hat die Aufspaltung des Unternehmens einstimmig gebilligt. Das teilte RWE am Freitag in Essen mit. Das Geschäft mit Erneuerbaren Energien, Netzen sowie Energievertrieb soll in eine börsennotierte neue Tochtergesellschaft ausgelagert werden, der Mutterkonzern soll sich um die konventionelle Stromerzeugung und den Energiehandel kümmern.

Die Aktien von Eurofins Scientific gaben unterdessen 9,58 Prozent ab. Das Unternehmen verschob einen Aktienverkauf und verwies auf schlechte Marktbedingungen.
 

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