Schluss

Europas Leitbörsen schließen wenig bewegt

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Sorgen um Entwicklung der US-Geldpolitik belasteten.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch uneinheitlich und wenig bewegt aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 3,66 Einheiten oder 0,13 Prozent auf 2.794,44 Zähler.

   Die anhaltenden Sorgen um ein mögliches Ende der ultralockeren US-Geldpolitik dürften weiter belastet haben, hieß es aus dem Handel. Zuletzt hatten US-Notenbanker eine mögliche Straffung der US-Geldpolitik für September in Aussicht gestellt.

   Konjunkturseitig zog die deutsche Industrieproduktion den Großteil des Anlegerinteresses auf sich. Sie konnte trotz dem stärksten Wachstum seit Mitte 2011 zu keinem langfristig positiven Impuls an den Märkten führen. Die Gesamtproduktion des Verarbeitenden Gewerbes kletterte im Juni zum Vormonat um 2,4 Prozent, während Experten lediglich mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatten.

   In einem europäischen Branchenvergleich gingen die Banken mit plus 1,35 Prozent als stärkster Sektor aus dem Handel, während die Finanzdienstleistungsindustrie mit minus 1,26 Prozent die schwächste Branche stellten.

   Bei den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 zeigten sich ING als größter Tagesgewinner mit plus 5,13 Prozent und notierten bei 8,263 Euro. Der Finanzdienstleister war nach Zahlen gefragt bei den Anlegern. Der Bank- und Versicherungskonzern vermeldete einen Gewinnrückgang um fast 40 Prozent auf 788 Millionen Euro. Als Gründe dafür wurden ein verlustreiches Absicherungsgeschäft der US-Versicherungssparte und gestärkte Vorsorgen für faule Kredite im Bankgeschäft angegeben. Als schwächster Wert im europäischen Leitindex notierte Unibail Rodamco mit einem Minus von 2,08 Prozent bei 185,90 Euro.

   Die Berichtssaison bestimmte am heutigen Tag auch in Frankfurt das Marktgeschehens. Hannover Rück legten um 3,96 Prozent auf 58,79 Euro zu, nachdem der Rückversicherer zuvor laut einem Börsianer "sehr gute Zahlen" bekannt gegeben hatte. Trotz Flutkatastrophe stand im abgelaufenen Quartal unter dem Strich ein Plus von 29 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

   Axel Springer konnte im zweiten Quartal mit einem nur leicht rückläufigen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen die Markterwartungen übertreffen. Die Anteilsscheine des Medienunternehmens machten einen Kurssprung von 2,20 Prozent auf 39,755 Euro.

   Der Sparkurs der Commerzbank trifft wie erwartet auch den Vorstand. Das Geldhaus kündigte am Mittwoch an, dass das Führungsgremium "in absehbarer Zeit" auf sieben von derzeit neun Mitgliedern verkleinert wird. Commerzbank-Aktien legten im Tagesverlauf um 1,94 Prozent auf 6,621 Euro zu.

   Der ehemals zu gleichen Teilen Siemens und Nokia gehörende Mobilfunknetz-Ausrüster NSN gehört nun wieder zu hundert Prozent dem finnischen Handyhersteller. Nokia hat Siemens den 50-Prozent-Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) abgekauft. Nokia-Anteilsscheine verloren 0,78 Prozent auf 3,074 Euro.
 

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