Schwache Vorgaben und sinkende Ölpreise belasten.
Vor dem verlängerten Osterwochenende haben die europäischen Leitbörsen den Handel am Donnerstag klar im Minus begonnen. Marktteilnehmer verwiesen auf schwache Vorgaben aus Asien und wieder gesunkene Ölpreise. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.30 Uhr mit minus 0,95 Prozent oder 28,95 Punkte bei 3.013,47 Einheiten.
Der DAX in Frankfurt sank um 0,94 Prozent oder 94,51 Zähler auf 9.928,42 Punkte. In London notierte der FTSE-100 mit minus 1,04 Prozent oder 64,50 Einheiten auf 6.134,61 Punkte.
Bereits an der Wall Street und in Asien lasteten die wieder schwächelnden Rohölkurse auf der Stimmung. Die Notierungen für Brent und WTI büßten am Mittwochabend deutlich Terrain ein, nachdem die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche fast viermal so stark wie von Experten prognostiziert gestiegen waren.
Hinzu kamen neue US-Notenbanker-Aussagen zum weiteren Zinspfad der Fed. Am Mittwoch sprach sich mit James Bullard ein weiterer US-Notenbanker für eine Fortsetzung der Zinswende aus und signalisierte, dass bereits bei der nächsten Zinssitzung Ende April ein weiterer Schritt nicht ausgeschlossen sei.
Neue Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich konnten ebenfalls keine positiven Impulse liefern. Das deutsche Barometer für das GfK-Konsumklima ist im April um 0,1 auf 9,4 Punkte gesunken. "Der Optimismus der deutschen Verbraucher schwächt sich insgesamt etwas ab", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.
In Frankreich hat sich indessen das Geschäftsklima nicht wie erwartet verbessert, sondern ist erneut gesunken und lag im März bei 100 Punkten. Volkswirte hatten mit 101 Punkten gerechnet.
Im Euro-Stoxx-50 ging es auf breiter Front bergab. Einziger Wert im Plus waren im Frühhandel LVMH mit plus 0,47 Prozent. Unter den größten Kursverlierern waren indessen die beiden Luftfahrt- und Rüstungswerte Airbus (minus 2,02 Prozent) und Safran (minus 1,62 Prozent) zu finden. Auch Versorgerwerte mussten vor dem Hintergrund wieder fallender Ölpreise Federn lassen. Total verloren 1,37 Prozent, Eni gaben 1,48 Prozent ab und E.ON büßten klare 1,39 Prozent ein.
Daneben rückte die italienische Bankbranche mit einer bevorstehenden Großfusion in den Fokus. Banco Popolare und Banca Popolare di Milano (BPM) wollen sich zum drittgrößten Kreditinstitut Italiens zusammenschließen. Im Rahmen der Transaktion werde Banco Popolare das Kapital um eine Milliarde Euro erhöhen. Durch die Fusion entsteht eine Bank mit einer Bilanzsumme von 171 Mrd. Euro und 25.000 Beschäftigten, die nach Intesa Sanpaolo und Unicredit die Nummer drei des Landes wäre. Die Aktien der Banco Popolare sackten um knapp vier Prozent ab.