Schluss

Europas Leitbörsen überwiegend rot

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Konjunktursorgen belasten - Schwache US-Vorgaben

Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag nach anfänglichen Gewinnen überwiegend mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verlor um 10,86 Einheiten oder 0,36 Prozent auf 3.042,45 Zähler.

Sorgen um die Konjunktur im Euroraum drückten auf die Stimmung und würgten damit die anfängliche Euphorie über weiterhin niedrige Zinsen in den USA ab, die nach Präsentation des Fed-Sitzungsprotokolls am Vortag aufgekeimt war.

Die Gefahren für die Konjunktur sind nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) weiterhin immens. "Die Risiken für den Wirtschaftsausblick im Euro-Währungsgebiet sind nach wie vor abwärtsgerichtet", heißt es im heute veröffentlichten EZB-Monatsbericht.

Außerdem hatten Ökonomen zuvor die BIP-Prognose für Deutschland gesenkt: Sie erwarten für 2014 nur noch 1,3 Prozent Wachstum, heißt es im "Herbstgutachten" für die deutsche Bundesregierung. Auch im nächsten Jahr werde es nur ein mageres Plus von 1,2 Prozent geben.

Auch in den USA gaben die Indizes nach und das trotz guter Daten für den US-Arbeitsmarkt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche überraschend gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche verringerten sie sich um 1.000 auf 287.000. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 295.000 Anträge gerechnet.

BMW-Titel beendeten den Tag unter den größten Gewinnern im Euro-Stoxx-50, sie legten 1,55 Prozent zu. Die US-Bank JPMorgan hatte den Autobauer zuvor von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 90 auf 105 Euro angehoben. Die kommenden beiden Quartale böten einen hervorragenden Einstiegspunkt für die Aktien des Autobauers, hieß es in der Studie.

Im Blick standen tagsüber Aktien von Südzucker, die mit minus 11,50 Prozent schlossen. Sinkende Preise für Zucker und Bioethanol haben den Gewinn des Zuckerproduzenten weiter schwinden lassen. Das operative Ergebnis für die Monate Juni bis August brach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 73 Prozent auf 51 Mio. Euro ein. Grund seien vor allem die rückläufigen Zuckerpreise, die auch im dritten Quartal ein operatives Ergebnis deutlich unter Vorjahresniveau erwarten ließen.

Der belgische Chemikalienhersteller Solvay gewann 1,33 Prozent. Das Unternehmen bestätigte sein Gewinnwachstum für 2014.

Lafarge gingen in Paris mit einem leichten Plus von 0,38 Prozent aus dem Handel. Die weltweit größten Zementkonzerne Lafarge und Holcim wollen in Kürze ihren Zusammenschluss bei der EU-Kommission anmelden. "Wir stehen kurz davor, bei den EU-Wettbewerbsbehörden die Zustimmung zur Fusion zu beantragen", sagte Lafarge-Chef Bruno Lafont am Donnerstag. Holcim wiederum verloren 0,91 Prozent.

Branchenseitig waren tagsüber Rohstoffwerte gut gesucht, sie konnten ihre anfänglichen Zugewinne aber nicht halten. Grund für das Interesse der Anleger waren erfreuliche Zahlen des US-Aluminiumkonzerns Alcoa, der traditionell in den USA die Berichtsaison einläutet.

Norsk Hydro gewannen in Oslo daraufhin bis zu 4 Prozent, schlossen aber mit minus 0,15 Prozent. Salzgitter in Frankfurt und ArcelorMittal in Amsterdam gingen mit minus 0,13 bzw. prozentuell unverändert aus dem Handel.

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