Vor allem die neuen Hiobsbotschaften aus Griechenland und der Absturz der Nokia-Papiere belasteten die Aktien.
Neue schlechte Nachrichten aus Griechenland und schlechte Ergebnisse des Mobiltelefonherstellers Nokia haben die europäischen Börsen deutlich ins Minus rutschen lassen. In dem angeschlagenen EU-Mitgliedsland hat sich die Schuldenkrise im vergangenen Jahr massiv verschärft und droht außer Kontrolle zu geraten. Das Defizit hat gemessen am BIP einen Wert von 13,6 % erreicht, nach 7,7 % im Vorjahr. Davor hatte Griechenland nur ein Defizit von 12,7 % gemeldet.
Der DAX in Frankfurt notierte um 13.50 Uhr mit 6.175,83 Punkten und einem Minus von 54,55 Einheiten oder 0,88 %. Der FT-SE-100 der Börse London reduzierte sich um 43,2 Zähler oder 0,75 % auf 5.680,24 Stellen. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 fiel 43,10 Einheiten oder 1,46 % auf 2.904,54 Punkte.
Nokia hat die Gewinnprognose für sein Handygeschäft gesenkt. "Wir befinden uns weiter in einem harten Wettbewerb bei den hochpreisigen Mobilfunkgeräten in unserem Angebot", erklärte Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo. Seine Zielmarke für die Handy-Gewinnmarge senkte der weltgrößte Handyhersteller auf 11 bis 13 % von 12 bis 14 %. Nokia-Aktien krachten um 14,89 % auf 9,60 Euro zusammen.
Es dominierten weiterhin Unternehmensnachrichten aus der Schweiz. Papiere der Credit Suisse verloren 4,43 % auf 51,75 Schweizer Franken. Zwar bescherte die Stärke des wichtigen Investmentbankings der Großbank einen leichten Gewinnanstieg und im Privatkundengeschäft sahen die Nettoneugelder deutlich besser als erwartet aus. Experten monierten jedoch den Reingewinn. Anders als bei den jüngsten Zahlen von US-Konkurrenten hätten auch positive Überraschungen gefehlt.
Das Energie- und Automationstechnikunternehmen ABB erlitt zum Jahresstart einen Umsatz- und Gewinnrückgang, was die Aktien um 6,57 % auf 22,20 Franken nach unten drückte. Gemessen an den Markterwartungen fielen die Zahlen durchwachsen aus. Beim Nahrungsmittelhersteller Nestle stieg der Umsatz. Entsprechend legten die Aktie um 1,92 % auf 53,00 Franken zu. Dagegen ging es für Titel des französischen Elektronikkonzern Schneider Electric trotz guter Zahlen um 2,32 % auf 86,04 Euro bergab.