Schwache Japan-Vorgaben und fester Euro belasten.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Donnerstagvormittag einheitlich mit schwächerer Tendenz gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.40 Uhr mit minus 0,93 Prozent bei 2.991,54 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 0,98 Prozent auf 10.117,28 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,60 Prozent auf 6.263,55 Punkte.
Als Belastungsfaktor machten Marktbeobachter vor allem die recht klaren Verluste am japanischen Aktienmarkt aus. Auch von der Wall Street kommt keine Unterstützung. Die Börsen in China und Hongkong blieben wegen eines Feiertags geschlossen.
Der Start der Unternehmensanleihen-Käufe durch die Europäische Zentralbank am Vortag habe den europäischen Märkten keinen positiven Schub geben können, sagte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Dies und der zuletzt gestiegene Eurokurs trübten die Stimmung. Ein Händler verwies auch auf einen Artikel im "Wall Street Journal", demzufolge Starinvestor George Soros in Erwartung wirtschaftlicher Turbulenzen auf fallende Kurse setzt.
Von den heutigen Konjunkturdaten sollten am ehesten die US-Anträge auf Arbeitslosenhilfe am Nachmittag Beachtung finden, hieß es. Bereits bekannt wurde, dass die deutschen Ausfuhren im April stagniert haben. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, exportieren deutsche Unternehmen in etwa so viel wie im Vormonat. Bankvolkswirte hatten angesichts zweier solider Vormonate mit einem Rückgang von 0,8 Prozent gerechnet. Die Einfuhren nach Deutschland fielen um 0,2 Prozent.
Zu den größten Verlierern im Euro-Stoxx-50 zählten kurz nach Sitzungsbeginn die Titel von E.ON mit minus 4,72 Prozent. Die Titel des deutschen Versorgers werden heute allerdings ex-Dividende gehandelt.
Schwächer zeigten sich auch einige Aktien aus dem Telekom-Sektor. So notierten Deutsche Telekom 2,29 Prozent tiefer und Orange büßten 1,32 Prozent ein.
In London schwächten sich Glencore 0,5 Prozent ab. Rund 625 Mio. Dollar spült dem hoch verschuldeten Rohstoffgiganten der Verkauf weiterer rund 10 Prozent an seiner Agrar-Sparte in die Kassen. Diese Mittel will der Konzern für eine weitere Reduktion seiner Schulden nutzen, wie mitteilte.