Dienstleister gewinnen an Fahrt - Anleger warten auf Fed-Protokoll in den USA.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Mittwochvormittag einen zögerlichen, aber überwiegend positiven Start hingelegt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 09.50 Uhr mit plus 0,12 Prozent oder 4,30 Punkte bei 3.483,77 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 0,38 Prozent oder 47,65 Zähler auf 12.484,78 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit plus 0,35 Prozent oder 25,49 Einheiten auf 7.382,72 Punkten.
Aus Asien kamen leicht positive Vorgaben, nachdem in Japan der Nikkei Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungsbranche auf den höchsten Stand seit August 2015 gestiegen war. Allerdings bleibt die politische Lage nach dem Test einer Interkontinentalrakete durch Nordkorea angespannt. Für den Nachmittag ist von den USA eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt worden.
Insgesamt aber fehlt für den Markt nach dem US-Feiertag frischer Schwung. Zudem warten die Anleger zur Wochenmitte auf das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank, das nach Börsenschluss hierzulande veröffentlicht wird. Anleger erhoffen sich davon Rückschlüsse auf die künftige Geldpolitik der Fed.
Für etwas Unterstützung sorgten Konjunkturdaten zur Dienstleistungsbranche. Während Spaniens Einkaufsmanagerindex im Juni mit 58,3 Punkten die Erwartungen der Ökonomen übertraf, blieb der Index in Italien mit 53,6 Zählern darunter. In Frankreich stieg der Indikator für die Dienstleistungsbranche auf 56,9 Punkte. Experten hatten hier nur 55,3 Zähler geschätzt. In Deutschland lag das Barometer bei 54,0 Einheiten.
Bei den Einzelwerten stiegen die in Finnland notierten Aktien von Nokia um 1,02 Prozent. Der Netzwerkausrüster verkaufte dem chinesische Smartphone-Aufsteiger Xiaomi ein Paket an Schutzrechten. Beide Unternehmen gewährten sich zugleich in einer mehrjährigen Vereinbarung Zugang zu ihren Patenten, die zum Kern technischer Standards gehören.
In Italien rückten die Aktien von Monte dei Paschi di Siena in den Fokus. Nachdem die EU-Kommission am Dienstag eine staatliche Beihilfe in Höhe von 5,4 Mrd. Euro für die Bank genehmigt hat, hat das Management von Italiens drittgrößter Bank einen Entwicklungsplan bis 2021 vorgestellt. Dieser sieht die Streichung von 5.500 Jobs und die Schließung von 600 Filialen vor.
In Frankfurt notierten die Anteilsscheine von Beiersdorf mit 0,15 Prozent im Plus, obwohl laut Medienberichten die jüngste Cyberattacke das Unternehmen viele Millionen kostet.
An der Pariser Börse gaben vor allem Analystenkommentare Impulse. So hob die Deutsche Bank ihr Kursziel für die Aktien der Air France KLM (plus 0,60 Prozent auf 12,63 Euro) von 4,60 Euro auf 10,00 Euro an, rät allerdings zum Verkauf mit dem Votum "Sell". Noch deutlicher profitierten die Papiere von Safran (plus 2,10 Prozent), nachdem das Bewertungshaus JPMorgan ihre Empfehlung auf "Overweight" setzten.