US-Konjunkturdaten am Nachmittag erwartet - Pearson mit Kurssprung.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Freitagvormittag mit Verlusten gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.45 Uhr mit minus 0,33 Prozent bei 3.616,02 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 0,25 Prozent auf 12.616,28 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,03 Prozent bei 7.245,79 Punkten.
Vor den am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten dürften sich die Anleger zum Wochenschluss zurückhalten. Dazu schreiben die Experten von Helaba Research, sie halten nach den schwachen Zahlen im Vormonat eine Korrektur im April für wahrscheinlich. Die Konsensschätzung eines Stellenplus von 190.000 befinden die Analysten dabei nicht zu optimistisch, schreiben die Experten weiter.
Ebenfalls im Blickfeld dürften Reden von US-Notenbankern (Fed) ab 17.30 Uhr liegen. In Anbetracht der vorliegenden Konjunkturdaten halten die Marktanalysten der Helaba es für äußerst unwahrscheinlich, dass die Fed ihren Zinserhöhungspfad trotz eines mäßigen Lohndrucks verlassen werde.
Gestern hatte noch die Erwartung, dass der europafreundliche Politiker und französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron als Sieger aus den Präsidentschaftswahlen in Frankreich am kommenden Sonntag hervorgehen könnte, für Rückenwind gesorgt.
Unter den Einzelwerten schoben sich in Frankfurt Telefonica Deutschland (minus 3,88 Prozent) und Evonik (minus 2,46 Prozent) durch Zahlenveröffentlichungen in den Vordergrund. Telefonica startete dabei schwächer ins Jahr 2017 als von Experten erwartet. Analysten hatten mit 1,78 Mrd. Euro Erlösen und einem operativen Gewinn von 415 Mio. Euro gerechnet. Tatsächlich lag der Umsatz bei 1,77 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis ist im ersten Quartal um 2 Prozent auf 401 Mio. Euro gestiegen.
Dagegen war laut einem Händler der Jahresauftakt des Spezialchemiekonzerns Evonik auf den ersten Blick allerdings besser als erwartet verlaufen. Er hatte vor allem dank der jüngsten Zukäufe und einer höheren Nachfrage steigende Umsätze im ersten Quartal gemeldet. Geringere Preise bei Tierfuttereiweiß belasteten jedoch. Der Gewinn sank wegen Kosten im Zuge der Übernahme des US-Konkurrenten Air Products um ein Drittel. Anleger zeigten sich darüber enttäuscht.
In London legten die Wertpapiere des britischen Medienkonzerns Pearson unterdessen einen satten Kurssprung von fast 12,46 Prozent hin und setzten sich so an die Spitze des "Footsie". Das Unternehmen hatte zuvor Kostensenkungen angekündigt.
Ebenfalls gut gesucht waren die Aktien der British-Airways-Mutter IAG mit einem klaren Plus von 6,64 Prozent. Im gewöhnlich schwachen ersten Jahresviertel warf das laufende Geschäft bereits mehr Gewinn ab als jemals zuvor, teilte der Konzern mit.
Ebenfalls in den Fokus rückte sich der Preis von Öl. Dieser sank für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) dabei erstmals seit November 2016 unter die Marke von 45 US-Dollar. Den jüngsten Preisrutsch begründeten Experten unter anderem mit den hohen Fördermengen in den Vereinigten Staaten.
Die Wertpapiere des französischen Mineralölkonzerns Total verschlechterten sich um 0,52 Prozent. Die Titel von Eni rangierten mit minus 0,84 Prozent ebenfalls im Feld der Verlierer. In London gaben Royal Dutch Shell (A-Aktien: minus 0,57 Prozent) und BP (minus 1,20 Prozent) ebenfalls an Kurswert ab.