Kursverluste an der Wall Street

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Die US-Börsen haben am Donnerstag nachgegeben und nur unwesentlich über ihren Tagestiefs geschlossen.

Der weiter steigende US-Dollar habe die Investoren von risikoreicheren Anlagen wie Aktien weggelockt, zumal die Zahl von Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe überraschend gestiegen war, sagten Händler. Zudem stehe an diesem Freitag der große Verfallstermin an den Derivatebörsen an. Dann laufen Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien aus, und das führt zu teils kräftigen Kursschwankungen ohne offensichtlichen Grund.

Erneut standen Finanzwerte im Fokus. Nachdem sie Tags zuvor überwiegend zu den Gewinnern gezählt hatten, wurden sie nun wieder verstärkt abgestoßen. Die Star-Analystin Meredith Whitney hat Händlern zufolge ihre Schätzungen für Goldman Sachs und Morgan Stanley bis 2011 gekappt. Die Goldman-Aktie fiel um 2,46 % und die von Morgan Stanley um 4,02 %.

Die im Leitindex Dow notierte Aktie der Bank of America büßte 2,75 % auf 14,86 Dollar ein. Der Finanzkonzern berief einen neuen Chef aus dem eigenen Haus, nachdem die Suche nach einem externen Kandidaten erfolglos geblieben war. Zum Jahreswechsel übernimmt der bisherige Leiter des Privatkundengeschäfts, Brian Moynihan, die Führung der Bank. Dass die Schweizer Großbank UBS das Papier der BoA in einer Erstbewertung mit "Buy" und einem Kursziel von 20 Dollar einstufte, konnte die Aktie nur kurzzeitig stützen.

Die Titel der Citigroup, die bereits am Vortag rund drei Prozent verloren hatten, brachen um weitere 7,25 % auf 3,2 Dollar ein. Nach der vollzogenen Kapitalerhöhung über 17 Mrd. Dollar, für die die Bank ihre neuen Aktien zu einem Kurs von 3,15 Dollar losgeschlagen hatte, hat sich die US-Regierung vorerst von ihren Plänen verabschiedet, ihr eigenes Aktienpaket an der Citigroup ebenfalls zu verkaufen.
Der US-Staat hatte im Zuge milliardenschwerer Hilfsmaßnahmen für den schwächelnden Bankkonzern eine Beteiligung von 34 % erhalten, die er laut Merrill-Lynch-Analyst Guy Moszkowski weiterhin innerhalb der kommenden 12 Monate verkaufen will.

Mit -6,09 % auf 84,47 Dollar war auch das Papier des Logistikers Fedex sehr schwach. Die Nummer zwei auf dem US-Markt nach UPS schlug sich im abgeschlossenen 2. Geschäftsquartal dank einer anziehenden Nachfrage im Ausland sowie Kosteneinsparungen zwar besser als erwartet, die Aussichten für das laufende 3. Geschäftsquartal liegen aber deutlich unter den Markterwartungen.

Der US-Softwarehersteller Oracle im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor. Der Gewinn wuchs in den 3 Monaten bis Ende November um 12 % auf 1,5 Mrd. Dollar, wie der SAP-Konkurrent nach US-Börsenschluss in Redwood Shores (Kalifornien) mitteilte. Der Umsatz kletterte um vier Prozent auf 5,9 Mrd. Dollar. Der Gewinn je Aktie kletterte sogar um 15 % auf 0,29 Dollar. Oracle gaben zu Handelsschluss um 1,04 Prozent auf 22,88 Dollar nach.

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