Handelsschluss

Leichte Rückgänge an der Wall Street

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Sorgen um Griechenland belasten. General Motors befreit sich aus der Krise.

Die New Yorker Aktienbörse hat am Montag kurz nach Handelsbeginn mit etwas schwächeren Kursen tendiert. Bis 15.55 Uhr fiel der Dow Jones Industrial Index 42,38 Einheiten oder 0,33 Prozent auf 12.819,85 Zähler.

Nachdem die vergangene Woche dank der positiven US-Arbeitsmarktdaten mit festen Kursen beendet wurde, stand heute wieder das Gezerre zwischen Gläubigern, Troika und griechischen Politikern rund um den Schuldenschnitt für das hochverschuldete Land am Programm. Wie inferior es um die Außenstände Griechenlands bestellt ist wurde heute einmal mehr durch die jüngsten Zahlen von Eurostat untermauert: Diese weisen den Hellenen für das dritte Quartal 2011 einen Staatsschuldenanstieg von 154,7 auf 159,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus.

Für die Bürger wie für die Gläubiger heißt es dennoch wohl weiter "Bitte warten." - Denn die führenden Politiker in Griechenland wollen sich trotz der bedrohlich näher rückenden Pleite des Landes weiter Zeit lassen. Für die schriftliche Verpflichtung der Chefs der drei größten Parteien habe es keine Frist bis Montagmittag gegeben, hieß es entgegen vorangegangener Medienberichte. Die Zusage müsse erst bis zum Treffen der Eurogruppe im Lauf der Woche abgegeben werden, wenn das zweite Rettungspaket geschnürt werde.

Ähnlich den europäischen Leitbörsen tendierten auch in den USA Bankwerte im Zuge der Unsicherheit um Griechenland schwach: Bank of America verloren 0,75 Prozent auf 7,78 Dollar, JP Morgan verbilligten sich um 0,74 Prozent auf 38,00 Dollar. Citigroup fielen um 1,25 Prozent auf 33,11 Dollar. Zuvor wurde bekannt, dass chinesische Regulationsbehörden der US-Großbank ihre Genehmigung zum Vertrieb von Kreditkarten erteilt hatten. Damit ist Citigrop das erste nicht-asiatische Geldinstitut mit dieser Berechtigung.

Im schwachen Umfeld lagen Procter & Gamble (plus 0,65 Prozent auf 63,19 Dollar), Walt Disney (plus 0,50 Prozent auf 40,22 Dollar) und Cisco Systems (plus 0,22 Prozent auf 20,13 Dollar) voran.

Dem US-Autobauer General Motors (GM) ist ein steiler Aufstieg aus der Krise gelungen. Laut einem Zeitungsbericht wird der Mutterkonzern von Opel für das vergangene Jahr einen Gewinn von rund acht Mrd. US-Dollar (6,08 Mrd. Euro) ausweisen, wenn er am 16. Februar die Bilanz veröffentlicht. Dies wäre ein Rekordergebnis in der mehr als 100-jährigen Unternehmensgeschichte, schreibt das "Wall Street Journal". General Motors kletterten um 1,68 Prozent auf 26,62 Dollar.

Boeing gaben 1,43 Prozent auf 75,24 Dollar nach. Der US-Flugzeugbauer Boeing kämpft mit neuen Schwierigkeiten bei seinem Langstrecken-Flieger Dreamliner. Das Problem sei aber klar erkannt, und es gebe Fortschritte beim Reparaturplan, erklärte das Unternehmen. Demnach wurden bestimmte Zwischenteile am Heck einiger Maschinen bisher falsch eingebaut. Diese Teile dienen zum Verbinden größerer Rumpf-Bauteile, die nicht exakt aneinanderpassen. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, durch den Baufehler hätten sich bei einigen Flugzeugen Teile vom Rumpf abgelöst. Boeing untersuche deshalb alle bereits ausgelieferten und fertig gebauten Maschinen auf den Fehler.

Der Internet-Konzern Google musste sich, ebenso wie Konkurrent Facebook, der Anordnung eines indischen Gerichts beugen und Inhalte von einigen lokalen Webseiten löschen. Zunächst wurden keine Angaben über das zensierte Material gemacht. Hintergrund ist der Streit über ein im vergangenen Jahr erlassenes Gesetz, das Internet-Konzerne für die Inhalte ihrer Nutzer verantwortlich macht. Google verloren 0,18 Prozent auf 595,35 Dollar.

Motorola versucht in dem Patentstreit mit Apple auch, den Verkauf von iPhones und iPads über das Netz der deutschen Apple Stores zu stoppen. Der amerikanische Mobilfunk-Konzern klagt vor dem Düsseldorfer Landgericht auch gegen die deutsche Tochter, die die Läden betreibt. Am Freitag hatte Apple für kurze Zeit den Online-Verkauf mehrerer iPhone- und iPad-Modelle in Deutschland ausgesetzt, weil das Landgericht Mannheim die Verletzung eines Motorola-Patents festgestellt hatte. Motorola verloren 0,55 Prozent auf 46,88 Dollar, Apple verbilligten sich um 0,20 Prozent auf 458,64 Dollar.

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