Nach Verlusten an der Wall Street am Montag startete die Frankfurter Börse am Dienstag (18.8.) überraschend stark. Für frischen Schwung sorgte vor allem der ZEW-Index (Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung). Der Index ist ein Gradmesser für den Optimismus in der Wirtschaft. Er stieg gegenüber dem Vormonat (39,5 Punkte) unerwartet stark auf auf 56,1 Punkte. Das ist der höchste Stand seit April 2006.
"Zur Euphorie besteht allerdings kein Anlass. Die deutsche Konjunktur entwickelt sich synchron zur weltweiten Konjunktur und dürfte sich daher nur allmählich erholen, erklärte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Die Konjunkturzuversicht in Deutschland nimmt also zu, und das beflügelte auch die Wiener Börse. Der ATX eröffnete ebenfalls sehr fest.
Im Laufe des Tages bröckelten die Gewinne in Frankfurt und Wien aber leicht ab. Auch deswegen, weil die Einschätzungen über den weiteren Verlauf der Weltwirtschaft fast stündlich wechseln. Je nachdem, welche Meldung gerade eintrudelt, entwickeln sich die Kurse in die eine oder in die andere Richtung.
Momentan gibt es jedenfalls nicht nur Optimisten. Viele warnen bereits vor einer zweiten Bankenkrise im Herbst. Die dann erwartete Insolvenzwelle in der Wirtschaft werde die Institute voll treffen, heißt es.
In Wien war am Dienstag Wienerberger absoluter Gewinner (siehe Story unten). Händler bezeichneten die Ergebnisse als etwas besser als erwartet, der Baustoffkonzern konnte also zumindest an der Börse seine Erholung fortsetzen. Verbund und EVN waren ebenso fester wie OMV, Erste Group oder voestalpine. Der Linzer Stahlkonzern konnte damit nach seinen Vortagesverlusten wieder aufholen.