Wiener Börse

Neue Daten und Facebook-Zukauf im Fokus

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Facebook kauft WhatsApp für 19 Mrd. Dollar.

Die New Yorker Aktienbörsen haben die Sitzung am Donnerstag einheitlich mit Kursgewinnen beendet. Neben einer Reihe durchwachsener US-Daten stand vor allem die Nachricht, dass Facebook WhatsApp für 19 Mrd. Dollar kauft, im Zentrum der Aufmerksamkeit.

   Der Dow Jones Industrial Index stieg um 92,67 Punkte oder 0,58 Prozent auf 16.133,23 Einheiten. Der S&P-500 Index gewann 11,03 Punkte oder 0,60 Prozent auf 1.839,78 Zähler. Der Nasdaq Composite Index erhöhte sich um 29,59 Einheiten oder 0,70 Prozent auf 4.267,55 Zähler.

   Bereits vor Börsenstart standen die wöchentlichen Arbeitslosenzahlen auf der Agenda. In der vergangenen Woche sind die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe etwas weniger als erwartet gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche fielen sie um 3.000 auf 336.000. Dagegen ist Inflation in den Vereinigten Staaten im Jänner wie erwartet auf 1,6 Prozent von 1,5 Prozent im Vormonat gestiegen.

   Weitere Daten rückten dann im US-Frühhandel in den Blickpunkt. So ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Jänner wie erwartet um 0,3 Prozent gestiegen. Enttäuschend fiel indessen der Index für das Geschäftsklima in der Region Philadelphia (Philly-Fed-Index) aus. Das Barometer ist im Februar von plus 9,4 Punkten im Vormonat auf minus 6,3 Zähler und damit unerwartet stark eingebrochen. Daneben ist der vom privaten Forschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) im Februar auf 56,7 Punkte von 53,7 im Vormonat gestiegen. Ein Zählerstand über 50 Punkte zeigt an, dass sich die Wirtschaft auf Expansionskurs befindet.

   Mit dem angekündigten Zukauf von WhatsApp für insgesamt 19 Mrd. Dollar zog Facebook die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. WhatsApp hat derzeit mehr als 450 Millionen Nutzer, Facebook zählte zuletzt 1,23 Milliarden Mitglieder. Facebook zahlt nun quasi für jeden WhatsApp-Nutzer 42 Dollar - ein stolzer Preis. Vier Mrd. Dollar fließen in bar, der Rest in Facebook-Aktien. Damit ist das Geschäft der wohl teuerste Kauf eines Tech-Start-Ups in der Geschichte. Der Kauf muss erst noch von den Wettbewerbshütern abgesegnet werden. Bis zur Schlussglocke zogen die Facebook-Aktien um 2,31 Prozent auf 69,63 Dollar an.

   Nach Zahlen gaben Wal-Mart 1,78 Prozent auf 73,52 Dollar ab und fielen damit ans Ende des Dow Jones Index zurück. Ein Preiskampf im Einzelhandel durch Discounter und Online-Händler sowie zurückhaltende Verbraucher machen dem Konzern zu schaffen. Im vierten Quartal fiel der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent auf 4,4 Mrd. Dollar. Auch der Ausblick des Finanzchefs Charles Holley machte wenig Hoffnung auf eine rasche Besserung: "Wir gehen davon aus, dass die wirtschaftlichen Faktoren unsere Aussichten eintrüben."

   Indessen verhalten positive Absatzprognosen bei Tesla Motors den Anteilsscheinen des Elektroautobauers zu einem Kurssprung von 8,43 Prozent auf 209,97 Dollar. Die teure Elektro-Limousine Tesla Model S verkauft sich besser als erwartet. Im vergangenen Jahr lieferte der kalifornische Hersteller 22.500 der Wagen aus. In diesem Jahr sollen es 35.000 Stück werden, kündigte Firmengründer und Chef Elon Musk an.

   Juniper Networks legten 0,77 Prozent auf 27,41 Dollar zu. Einem Pressebericht zufolge prüft der finnische Technologiekonzern Nokia eine milliardenschwere Fusion seiner Netzwerksparte NSN mit dem US-Konzern. Die bestehende Vertriebs-Kooperation zwischen den beiden Konzernen könnte vertieft werden, wie das "Manager-Magazin" unter Berufung auf Kreise berichtet.
 

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