US-Aktienmärkte geben nach

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Ungeachtet reihenweise guter Zahlen haben die US-Börsen am Donnerstag schwach geschlossen. Als Belastungsfaktoren machten Marktbeobachter schwache Konjunkturdaten und enttäuschende Unternehmensausblicke von Motorola und Qualcomm aus. "Technologie-Aktien haben im letzten Jahr noch den Markt angeführt", erinnerte Marc Pado, Marktstratege bei Cantor Fitzgerald & Co in San Francisco.

Der US-Senat hat nach tagelanger Zitterpartie kurz vor Börsenschluss Grünes Licht für eine zweite Amtszeit von Notenbank-Chef Ben Bernanke gegeben. Die notwendige einfache Mehrheit der 100 Senatoren stimmte am Donnerstag für eine erneute Berufung des früheren Wirtschaftsprofessors an die Spitze der Fes. 70 Senatoren stimmten für Bernanke, 30 gegen ihn.

Motorola-Titel sackten um 12,43 % auf 6,48 Dollar ab. Zwar scheint der krisengeschüttelte Telekomkonzern das Gröbste hinter sich zu haben, da er das 2. Quartal hintereinander einen Gewinn erzielt hatte. Doch das Mobiltelefongeschäft, welches zwischenzeitlich zur Disposition gestanden hatte, war in den roten Zahlen geblieben, und für das laufende 1. Quartal erwartet die Konzernführung wieder ein kleines Minus.

Noch schlimmer erging es den Papieren von Qualcomm die als Schlusslicht im Nasdaq 100 um 14,24 % auf 40,48 Dollar abstürzten. Der Chiphersteller, der am Tag zuvor nach Börsenschluss Quartalszahlen vorgelegt hatte, war mit seinem Gewinnziel sowie der gesenkten Umsatzprognose für das laufende Quartal hinter den Analystenschätzungen zurückgeblieben. Die unerwartet guten Ergebnisse für das abgelaufene erste Geschäftsquartal halfen der Aktie nicht.

Doch selbst optimistische Zukunftsaussagen reichten selten für Kursgewinne aus. So gaben 3M um 1,88 % auf 80,75 Dollar nach, obwohl der Mischkonzern gute Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt und seine Gewinnprognose angehoben hatte.

Eli Lilly verbilligten sich um 1,76 % auf 35,75 Dollar, obwohl der Pharmakonzerns 2009 nach einem Verlust im Vorjahr wegen der Übernahme des Biotech-Unternehmens Imclone wieder schwarze Zahlen geschrieben hatte. Die Aktien von Bristol-Myers Squibb fielen ungeachtet eines überraschend gut verlaufenen Schlussquartals um 0,82 % auf 24,1 Dollar.

Auch den Ford-Titeln nutzte es wenig, dass der zweitgrößte US-Autobauer das Krisenjahr 2009 mit Bravour überstand und im Schlussquartal trotz der widrigen Bedingungen 868 Millionen Dollar verdient hatte. Die Aktien verloren 1,21 % auf 11,41 Dollar.

Der kanadische Düngemittelhersteller Potash Corp of Saskatchewan hatte ebenfalls seine Bilanz für das vierte Quartal sowie seine Ziele für 2010 präsentiert. Ein Händler sagte: "Der 'gruselige' Ausblick liegt deutlich unter den aktuellen Analystenerwartungen." Wenig überraschend fielen die Aktien um 4,59 % auf 104,49 Dollar.

Anteilssscheine von AT&T verbilligten sich nach Vorlage der Quartalsbilanz um moderate 0,31 % auf 25,54 Dollar. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hatte der Telekomkonzern dank des boomenden Mobilfunkgeschäfts seinen Nettogewinn um mehr als ein Viertel steigern können. Dagegen war das Festnetz-Geschäft rückläufig gewesen.

Eine teilweise Anhebung der Jahresprognose bescherte den Aktien von Procter & Gamble als einem der wenigen Gewinner ein Plus von 1,43 % auf 61,68 Dollar. Auch die Zahlen des weltgrößten Konsumgüter-Hersteller zeigten eine aufsteigende Tendenz: Das Unternehmen hatte im 2. Geschäftsquartal von der zurückgekehrten Kauflaune der Konsumenten und von günstigeren Wechselkursen profitiert, was den Umsatz um 6 % nach oben getrieben hatte. Der Gewinn war allerdings unter dem Strich um 7 % gefallen.

Auch Konkurrent Colgate-Palmolive konnte mit seinen Aussagen zum Geschäftsverlauf überzeugen. Besser als erwartete Zahlen im 4. Quartal und der versprochene zweistellige Gewinnanstieg in laufenden Jahr ließen die Papiere dennoch um 0,5 % auf 79,99 Dollar sinken.

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