Apple droht Kartellverfahren

US-Börsen eröffnen freundlich

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Starke Quartalszahlen des Alu-Konzerns Alcoa heben Börsenstimmung.

Die New Yorker Aktienbörse hat am Mittwoch mit festeren Kursen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index stieg 89,46 Punkte oder 0,70 Prozent auf 12.805,39 Einheiten. Der S&P-500 Index gewann 10,12 Punkte (plus 0,74 Prozent) auf 1.368,71 Zähler. Der Nasdaq Composite Index erhöhte sich um 25,24 Einheiten oder 0,84 Prozent auf 3.016,46 Zähler. Der Handelstag stand ganz im Zeichen des Aluminiumkonzerns Alcoa, der mit seinem Quartalsgewinn nicht nur Prognosen übertraf, sondern heute die Probleme der Eurozone vergessen machte und die Aktienbörsen stützte, hieß es.

   Zudem vermeldete die US-Notenbank Fed in ihrem Konjunkturbericht "Beige Book" ein "mäßiges bis moderates" Wirtschaftswachstum zwischen Februar und März mit "ermutigenden" Signalen vom privaten Konsum. Jedoch warnten die Notenbanker vor Belastung durch steigende Energiekosten für Produzenten und Verbraucher, die die Wirtschaft abkühlen lassen könnten.

   Alcoa vermeldete einen Gewinn in der Höhe von 94 Mio. Dollar, der Umsatz zog ungeachtet sinkender Preise leicht auf sechs Mrd. Dollar an. Profitieren konnte der Aluminiumkonzern von der spürbaren Erholung in der Automobil- und Luftfahrtbranche - woraus auch andere Branchen wieder Hoffnung auf ein Ausbleiben des Konjunkturabschwunges schöpfen. Alcoa verteuerten sich um 6,22 Prozent auf 9,90 Dollar.

   Der US-Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson (J&J) ist zu einer Milliardenstrafe verdonnert worden. Der Konzern wurde in Arkansas verurteilt, sein Arzneimittel Risperdal zur Behandlung von Schizophrenie auf betrügerische Weise vermarktet zu haben. J&J soll dem Gericht zufolge tausende Ärzte in dem Bundesstaat getäuscht haben, indem das Medikament als besser und sicherer als Konkurrenzprodukte angepriesen wurde. Arkansas sei die Behandlung deshalb viel zu teuer zu stehen gekommen. Die Strafsumme beläuft sich auf 1,1 Mrd. Dollar. J&J bestätigte das Urteil und erwägt, in Revision zu gehen. Die Aktien des Unternehmens verloren 0,11 Prozent auf 64,13 Dollar.

   Apple steht ebenso Ärger mit der Aufsicht ins Haus: Wegen des Verdachts auf Preisabsprachen für digitale Bücher hat das US-Justizministerium heute ein Kartellverfahren gegen den Technologiekonzern und fünf große Verlagshäuser eingeleitet. Dem Ministerium zufolge richteten sich die Absprachen vor allem gegen die Preispolitik des Online-Händlers Amazon. Als Konsequenz hätten die Verbraucher für digitale Bücher "Dutzende Millionen Dollar zusätzlich" zahlen müssen. Apple verloren 0,36 Prozent auf 626,20 Dollar, Amazon verteuerten sich indes um 0,53 Prozent auf 187,97 Dollar.

   Laut Medienberichten bahnt sich ein Bieterkampf um den Kosmetikkonzern Avon an: Die Investmentfirma Richmont Holdings bereitet dem Magazin "Fortune" zufolge ein Gebot für das angeschlagene US-Unternehmen vor. Angeblich will der frühere Avon-Großaktionär seinen Hut in den Ring werfen. Avon hatte erst Anfang des Monats ein Offert des New Yorker Rivalen Coty in Höhe von zehn Mrd. Dollar zurückgewiesen. Coty wird von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrolliert. Beide Konzerne wollten sich zunächst nicht zu dem Bericht äußern, Avon notierten um 2,21 Prozent höher bei 22,71 Dollar.
 

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